StartseiteAktuellesNachrichtenGemeinsame Erklärung des CNRS und der MPG zum EU-Investitionsfonds

Gemeinsame Erklärung des CNRS und der MPG zum EU-Investitionsfonds

Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und das französische Nationale Forschungszentrum CNRS befürworten in einer gemeinsamen Erklärung die Schaffung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Ihnen sind hierbei insbesondere die Investition in die Forschungsinfrastrukturen sowie der Erhalt der Leistungsfähigkeit des Europäischen Forschungsrates (ERC) wichtig.

Der EU-Kommissars für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Carlos Moedas, hatte Anfang März auf einer Konferenz unterstrichen, dass der EFSI signifikant zur Investition in Forschung und Lehre beitragen werde. Die beiden Forschungseinrichtungen nehmen darauf Bezug und betonen, dass diese Investitionen nur dann sinnvoll seien, wenn EFSI-geförderte Projekte Universitäten und Forschungseinrichtungen stärken und dadurch Forscher individuell fördern. Auch erwarten CNRS und MPG vom EFSI eine Strategie, wie die EU Ausgaben für Forschung und Innovation auf 3 % des BIP erhöhen kann.

Die beiden Forschungseinrichtungen schlagen vor, einen erheblichen Teil des Investitionspakets für nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählte Forschungsinfrastrukturen zu verwenden. Auch Frankreich und Deutschland bräuchten Investitionen in ihre bestehenden Infrastrukturen, wie die Modernisierung der Gebäude, Labore und Großgeräte.

CNRS und MPG weisen darauf hin, das EFSI hauptsächlich privatwirtschaftliche Investitionen anziehen soll, Universitäten und Forschungseinrichtungen in Europa daher kaum an dem Programm teilnehmen können werden, da sie am Kapitalmarkt keine Kredite aufnehmen können. Es werden also Maßnahmen benötigt, wie staatlich finanzierte Einrichtungen an EFSI teilnehmen können.

Die beiden größten europäischen Forschungseinrichtungen zeigen sich insbesondere besorgt angesichts der angekündigten Kürzungen beim ERC zugunsten von EFSI. Pionierforschung wird nicht vom EFSI gefördert und somit sollte der ERC als Förderer von Forschung an den Grenzen des Wissens von Kürzungen ausgenommen werden. Der ERC sei eine wahre Erfolgsgeschichte, der über 5.000 Forscher gefördert hat und dessen Förderungen einen starken Hebeleffekt haben. Daraus seien  bahnbrechende Innovationen, Arbeitsplätze und Innovationen entstanden. Kürzungen beim ERC hätten negative Folgen für die kommenden Wissenschaftlergenerationen und ihre Anstellung an den führenden europäischen Einrichtungen.

Der ERC sollte aus ihrer Sicht – und die der wissenschaftlichen Gemeinschaft des ERC – seine Position als weltweit führende Einrichtung höchster Reputation stärken, die wissenschaftlicher Exzellenz fördert und Wissenschaftstalente aus aller Welt anzieht.  Dafür müsse der ERC weiterhin unabhängige Entscheidungen treffen können und wettbewerbsfähige Förderungen anbieten. Kürzungen würden diese Vision aufs Spiel setzen und dadurch auch Europas Position im internationalen Wettbewerb um Talente schwächen.

Pionierforschung trage wesentlich zu Innovationen bei und sei damit von zentraler Bedeutung für das Wohl der europäischen Gesellschaft. Forschung und Bildung verdienten höchste Priorität. Der ERC sei einzigartig und unabdingbar für die Förderung von Exzellenz in der Pionierforschung.

Quelle: CNRS, MPG Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: EU Frankreich Deutschland Themen: Förderung Grundlagenforschung Infrastruktur Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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