Als WHO-Kooperationszentrum wird die Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit in den kommenden vier Jahren Forschungs- und Weiterbildungsprojekte begleiten, die die Primärversorgung von jungen Menschen in Europa verbessern sollen.
Eine Hauptaufgabe wird darin bestehen, Schulungsmaterialien zum kürzlich von der WHO veröffentlichten Kompendium für die Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und auf einer Online-Plattform zur Verfügung zu stellen. Das Kompendium ist unter Mitwirkung der UW/H entstanden und legt Mindeststandards für die Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen fest, die in der gesamten europäischen Region und darüber hinaus angewendet werden können. Die Themen erstrecken sich von der Diagnose und Behandlung häufiger Erkrankungen bis hin zur Koordination von Spezialversorgungen. Eine App soll die Reichweite des Kompendiums zusätzlich erhöhen. Die zu schaffende Lern-Plattform bildet die Grundlage, um die empfohlenen Maßnahmen auf Länderebene umzusetzen und richtet sich nicht nur an medizinisches Fachpersonal, sondern auch an Eltern und Erziehende.
Weitere geplante Beiträge der Stiftungsprofessur reichen von der Analyse der Kindersterblichkeit und des Impfstatus‘ in Europa bis zur Erhebung der Perspektive junger Menschen auf ihre Gesundheitsversorgung. Zudem soll die Entwicklung und Umsetzung der neuen europäischen Strategie für Kinder- und Jugendgesundheit 2026 – 2030 wissenschaftlich begleitet werden. Des Weiteren wird die weltweite Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch die Zusammenarbeit weiter gestärkt, besonders in Ländern mit knappen Ressourcen. Die Arbeitsgruppe an der UW/H arbeitet bereits seit 2018 mit der WHO und UNICEF zusammen und ist in internationale Netzwerke eingebunden.
Mit der Ernennung sendet die WHO ein klares Signal: Globale Kindergesundheit braucht Partnerinnen und Partner, die Wissenschaft, Praxis und Bildung verbinden.
Zum Nachlesen
- Friede Springer Stiftung (04.11.2025): Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit wird zum WHO-Kooperationszentrum ausgebaut