StartseiteAktuellesNachrichtenHamburger Tropeninstitut besiegelt Zusammenarbeit mit Universität von Antananarivo, Madagaskar

Hamburger Tropeninstitut besiegelt Zusammenarbeit mit Universität von Antananarivo, Madagaskar

Im Beisein der Vizepräsidentin für internationale Beziehungen von der Universität Antananarivo, Prof. Dr. Monique Ramanamihantatsoarana, wurde am 10. Mai 2010 im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) ein Vertrag über eine wissenschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet.

In den kommenden Jahren wollen beide Institutionen gemeinsame Forschungsprojekte durchführen und die Ausbildung sowie den Austausch von Studenten und Wissenschaftlern fördern. Projekte zum Malariarisiko bei Schwangeren und zur Verbreitung des Dengue-Fiebers haben bereits begonnen. Zudem plant die Gruppe um Projektleiter Prof. Jürgen May eine großangelegte Studie zu einem Impfstoff gegen Typhus.

Das Ziel ist eine langfristige Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Madagaskar und die Errichtung einer Infrastruktur vor Ort. „In Madagaskar sind viele Tropenkrankheiten weit verbreitet. Dem Land fehlen aber bisher die Möglichkeiten, diese Erkrankungen genauer zu untersuchen und zu bekämpfen“, erklärt BNI-Vorstandsmitglied Prof. Bernhard Fleischer.

Bereits 1997 gelang es, eine vertraglich gesicherte Zusammenarbeit mit der Universität von Kumasi in Ghana zu etablieren. Mit Unterstützung der Volkswagen-Stiftung errichtete das BNI eine Forschungsplattform, das Kumasi Centre for Collaborative Research, das Wissenschaftlern weltweit für Forschungsprojekte zur Verfügung steht.

Über das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer Erkrankungen und neu auftretender Infektionskrankheiten.

Gegenstand der Forschung sind Klinik, Epidemiologie und Krankheitsbekämpfung sowie die Biologie der Krankheitserreger, ihrer Reservoirtiere und Überträger. Den aktuellen Schwerpunkt bilden Malaria, hämorrhagische Fieberviren, Tuberkulose und Gewebewürmer. Für den Umgang mit hochpathogenen Erregern wie Lassa- und Ebola-Viren verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4). Als herausragende wissenschaftliche Leistungen des Instituts in jüngster Vergangenheit gelten die Identifizierung des SARS-Coronavirus und die Entdeckung eines bisher unbekannten Entwicklungsstadiums der Malaria-Erreger im Menschen.

Versorgungsleistungen des Instituts umfassen die spezielle Labordiagnostik tropentypischer und anderer seltener Erkrankungen, eine enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr sowie Beratung für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit, die wesentlich zur gesamtstaatlichen Bedeutung des Instituts beitragen. Das Institut dient als nationales Referenzzentrum für den Nachweis aller tropischen Infektionserreger, Referenzlabor für SARS und Kooperationszentrum der Weltgesundheitsorganisation für hämorrhagische Fieberviren.

Die Lehrtätigkeit umfasst einen dreimonatigen, ganztägigen Kursus über alle Aspekte der Tropenmedizin für Ärzte sowie ein Fortbildungsprogramm für Doktoranden des Instituts und eine Reihe von Weiterbildungsangeboten zu Themen der Reisemedizin und der internationalen Gesundheit.

In Zusammenarbeit mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium und der Universität von Kumasi betreibt das Institut seit über zehn Jahren ein modernes Forschungs- und Ausbildungszentrum in Ghana, das auch externen Arbeitsgruppen zur Verfügung steht.

Als Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) wird das Institut als Forschungsinstitut mit überregionaler Bedeutung gemeinsam durch den Bund, die Freie und Hansestadt Hamburg und die übrigen Bundesländer finanziert.

Kontakt:
Dr. Eleonara Setiadi, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Tel.: 040/42818-264
Fax: 040/42818-400
E-mail: setiadi(at)bnitm.de

Quelle: IDW Nachrichten / Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Redaktion: Länder / Organisationen: sonstige Länder Themen: Lebenswissenschaften

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