Das BMBF unterstützt mit der Förderinitiative "Berufsbildungsexport" deutsche Bildungsanbieter bei der Erschließung von Kooperationsmöglichkeiten und der Entwicklung nachhaltiger internationaler Geschäftsmodelle.
Ministerialdirektor Volker Rieke, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), bekräftigte das Interesse des BMBFs am Export deutscher Bildungsanbieter. Rieke betonte, dass die internationale Berufsbildungszusammenarbeit auch in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt bildet und verwies zudem auf die Internationalisierungsstrategie seines Hauses, bei der die Berufsbildung erstmals eine bedeutende Rolle einnehmen wird.
Bildungsexport - Solved with German Expertise
Dr. Daniel Boese, Managing Director der Festo Didactic GmbH & Co. KG stellte in seiner Keynote die Frage, ob Berufsbildungsexport eine gute Idee ist. Für den Berufsbildungsexport sprechen das glänzende Image Deutschlands, das deutsche duale System, das als Garant für die geringe Jugendarbeitslosigkeit wahrgenommen wird, und der weltweite Bedarf deutscher Industrieunternehmen an Fachkräften auf deutschem Niveau. Den Export erschweren zum Beispiel die angelsächsischen Konkurrenten und die Sprache Englisch als Lingua Franca im privaten Bildungsbereich. Seiner Meinung nach verhält sich die deutsche Politik vergleichsweise zurückhaltend in der Unterstützung. Als wichtigsten Bildungsmarkt sieht er die USA. Größe und Struktur des Marktes, Innovationen in der Bildung und nicht zuletzt die Re-Industrialisierung machen das Land in den kommenden Jahren zu einem interssanten Exportmarkt.
Dr. Boese warnt davor, "deutsche Lösungen" außerhalb Deutschlands zu implementieren. Gleichwohl glaubt er, dass dualisierte Ansätze, die Wert auf Arbeitsmarktrelevanz und Handlungskompetenz legen, ein Qualitätsmerkmal und ein Unique Selling Point deutscher Anbieter sind. Statt des Slogans "Export from Germany" plädiert er für ein "Solved with German Expertise". Abschließend konfrontierte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der These "Run it like a business … the others do it for sure".
Erfolgskritische Bereiche für den Berufsbildungsexport
In der zweiten Keynote referierte Professor Dr. Thorsten Posselt, Leiter des Fraunhofer-Zentrums für Mittel- und Osteuropa (MOEZ), zum Thema: "Wie entwickelt man ein erfolgreiches Unternehmen für den Berufsbildungsexport? Ergebnisse und Best Practices aus dem Metaprojekt." Im Vortrag stellte er einige Ergebnisse des Metaprojektes zum Förderschwerpunkt "Berufsbildungsexport durch deutsche Anbieter" vor.
Das MOEZ hat neun für den Berufsbildungsexport erfolgskritische Bereiche identifiziert und diese anhand von Leitfragen untersucht. Als Ergebnis gibt die Förderinitiative neun Leitfäden heraus, von denen vier Hefte bereits während der Konferenz ausgeteilt wurden. Die neun thematischen Leitfäden bildeten die Grundlage für die Arbeitsgruppen am Nachmittag.
Arbeitsgruppe "Berufsbildungsdienstleistungen vertreiben"
iMOVE war in die Arbeitsgruppe "Berufsbildungsdienstleistungen vertreiben" eingebunden und stellte neben den iMOVE-Serviceleistungen auch die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem iMOVE-Trendbarometer dar.
Im Workshop diskutiert die Anwesenden unter anderem über eine systematische Kommunikations- und Vertriebsplanung. Anschließend hatten die Referenten und das Publikum ausreichend Zeit für Fragen. Dabei diskutierten sie sehr lebhaft über die Bedeutung des internationalen Internetauftritts oder über das interkulturelle Fingerspitzengefühl bei der Erstellung von Werbematerialien.