Am Dienstag (20. Juli) bekamen das EURAC-Institut für Alpine Umwelt und die Vereinigung der amerikanischen Umweltjournalisten den Preis ex aequo in Lissabon feierlich überreicht. Der Preis, den sich die beiden Erstplatzierten teilen, ist mit 100.000 Euro dotiert. Jedes Jahr wird der Preis an Institutionen verliehen, die entscheidende Denkanstöße oder Handlungen zum Verständnis und dem Schutz der Werte des menschlichen Lebens setzen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen etwa das UNHCR (Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen) und das renommierte Institut für Meeresforschung der Universität der Philippinen.
Heuer im internationalen Jahr der Biodiversität erfolgte die Vergabe speziell für einen wesentlichen Beitrag zur biologischen Vielfalt und zum Umweltschutz. Die Gulbenkian Foundation ist eine Stiftung mit Sitz in Lissabon, die Kunst, Wissenschaft, Bildung und Erziehung unterstützt. Ihr Gründer ist der im Jahr 1955 verstorbene Pionier in der Ölforschung, der Geschäftsmann und Kunstsammler Calouste Sarkis Gulbenkian.
Die fünfköpfige Jury, der unter anderem Robert Lord May, Professor am Imperial College London und Jaqueline McGlade, Direktorin der Europäischen Umweltagentur angehören, hat auf Vorschlag der Stiftung Südtiroler Sparkasse das EURAC-Institut zum Wettbewerbssieger gekürt, nicht zuletzt wegen seinem wesentlichen Beitrag in der Forschung im Bereich der Alpinen Umwelt.
Stiftungspräsident Gerhard Brandstätter und der Präsident der EURAC Werner Stuflesser zeigen sich hocherfreut über die Auszeichnung. Brandstätter wertet sie als Bestätigung für die Stiftung, dass die Fördergelder in den vergangenen Jahren am richtigen Ort eingesetzt worden seien. Stuflesser bezeichnet den Preis als Anerkennung für die internationale Bedeutung der an der EURAC geleisteten wissenschaftlichen Arbeit. Die Leiterin des EURAC-Instituts für Alpine Umwelt Ulrike Tappeiner wird den Preis am 20. Juli in Lissabon aus den Händen des Präsidenten der Gulbenkian Foundation Rui Vilar entgegennehmen.
Seit Anbeginn setzt das EURAC-Institut für Alpine Umwelt vor allem auf die Interdisziplinarität und Internationalität der Forschungsarbeiten. Das junge engagierte Forscherteam rund um Tappeiner erforscht, wie sich der globale Wandel auf das sensible ökologische Gleichgewicht in Berggebieten auswirkt und entwickelt Messsysteme und Konzepte für die nachhaltige Entwicklung von Gebirgsregionen. So hat das Institut gemeinsam mit der Universität Innsbruck einen fünfsprachigen Alpenatlas herausgegeben, der erstmals einen alpenweiten Überblick über die soziale, wirtschaftliche und ökologische Situation der gesamten Bergregion ermöglicht. Außerdem hat das Institut ein Monitoring-System für eine nachhaltige Entwicklung Südtirols ausgearbeitet. Die Nachhaltigkeitsindikatoren wurden für alle 116 Gemeinden Südtirols berechnet und seit dem Jahr 2000 jährlich aktualisiert (www.sustainability.bz.it) . Diese Indikatoren wurden bereits erfolgreich in Agenda-21 Prozessen in einigen Gemeinden Südtirols eingesetzt.
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