StartseiteAktuellesNachrichtenInternationales Forschungsprojekt startet: Globaler Dialog für die Ethik der Digitalisierung

Internationales Forschungsprojekt startet: Globaler Dialog für die Ethik der Digitalisierung

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Am 17. August startete unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ein weltweites Forschungsprojekt des Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete am 17. August in Schloss Bellevue die Auftaktveranstaltung des zweijährigen Projekts „Ethik der Digitalisierung - von Prinzipien zu Praktiken“. Das Projekt des Global Network of Internet and Society Research Centers (NoC) wird durch das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) koordiniert und von der Stiftung Mercator gefördert. Internationale Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft analysierten im Rahmen der Veranstaltung ethische Fragen der Digitalisierung, unter anderem mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und Algorithmen.

Nach welchen Kriterien müssen Chatbots programmiert sein, damit sie diskriminierungsfrei kommunizieren? Welche Regeln sollen bei der Programmierung von KI gelten, damit diese dem Wohl aller dienen? Wie gestalten wir die Algorithmen, die unsere Gesellschaft prägen, indem sie beispielsweise entscheiden, welche Inhalte auf Social Media Kanälen sichtbar sind? Das Projekt ist auf die gesellschaftliche Wirkung der Digitalisierung fokussiert und soll anwendungsnahe und praxisbezogene Ergebnisse mit gesellschaftlicher Relevanz erzielen.

Gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diskutierten Annette Schavan (Ko-Vorsitzende des Deutsch-Chinesischen Dialogforums), Wolfgang Rohe (Geschäftsführer der Stiftung Mercator), Wolfgang Schulz (Forschungsdirektor des HIIG und Sprecher der europäischen Sektion des NoC) und Sunimal Mendis (Teilnehmerin des Fellowprogramms „Ethik der Digitalisierung“ und Assistant Professor an der Universität Tilburg).

Den Kern des Projekts bilden interdisziplinäre und internationale Forschungsformate. Forschende unterschiedlicher Disziplinen erhalten die Chance, fächerübergreifend und international gemeinsame Antworten auf ethische Fragen der Digitalisierung zu erarbeiten. Darüber hinaus bieten die innovativen Forschungsformate den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, sich untereinander sowie mit hochrangigen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu vernetzen.

Dr. Wolfgang Rohe, Geschäftsführer der Stiftung Mercator führte aus:

Der zunehmende Einsatz algorithmischer Systeme führt zu einer grundlegenden Veränderung unserer Gesellschaft in all ihren Elementen. Es geht unter anderem darum, Grundlagen der Demokratie zu erhalten: individuelle und kollektive Freiheitsrechte, Souveränität, Revidierbarkeit von Entscheidungen. Dazu braucht es eine informierte öffentliche Diskussion, eine engagierte Zivilgesellschaft und die Erarbeitung von Vorschlägen für die politische Umsetzung. Mit diesem Projekt möchten wir dazu einen Beitrag leisten.

Unter dem Dach des Global Network of Internet and Society Research Centers (NoC) sind neben dem HIIG als koordinierendes Center auch das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, das Berkman Klein Center an der Harvard University und der Digital Asia Hub Projektpartner. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr des Projekts. Die Stiftung Mercator unterstützt das Vorhaben über zwei Jahre mit rund einer Million Euro.

Quelle: Stiftung Mercator/ IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Information u. Kommunikation

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