StartseiteAktuellesNachrichtenInternationales Forschungsprojekt zu Matrosen der US-Navy gestartet: Öffentlichkeit soll unterstützen

Internationales Forschungsprojekt zu Matrosen der US-Navy gestartet: Öffentlichkeit soll unterstützen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Ein neues Projekt soll mithilfe der Öffentlichkeit dazu beitragen, die Geschichten deutscher und anderer eingewanderter Seeleute im amerikanischen Bürgerkrieg neu zu erzählen. Das "Civil War Bluejackets"-Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Historikern der Northumbria University und Informatikern der University of Sheffield und der Universität in Koblenz. Das vom britischen Arts and Humanities Research Council finanzierte Projekt startete am 6. September 2022 mit einem Aufruf an freiwillige Bürgerinnen und Bürger.

Die Bürgerinnen und Bürger sollen dabei helfen, Zehntausende von Mannschaftsverzeichnissen aus dem Bürgerkrieg zu transkribieren. Dokumente, die an Bord von US-Schiffen mitgeführt wurden und persönliche Angaben der etwa 118.000 Männer enthalten, die zwischen 1861 und 1865 auf dem Wasser für die Union kämpften. Das Projektteam nutzt die Online-Plattform Zooniverse, um Zehntausende dieser Verzeichnisse zu teilen, und bittet die Öffentlichkeit, bei der Entzifferung der Inhalte zu helfen.

Der Projektleiter Professor David Gleeson von der Northumbria University appelliert an Bürgerinnen und Bürger:

„Wir bitten Interessierte, uns dabei zu helfen, die Geschichte der einfachen Seeleute im Bürgerkrieg auf eine nie dagewesene Weise zu erzählen. Ein sehr großer Teil dieser Männer waren europäische Emigranten mit einer geschätzten Zahl von etwa fünf Prozent aus Deutschland, weitere 15 Prozent waren Afroamerikaner. Mit der Hilfe engagierter Bürgerinnen und Bürger möchten wir eine neue frei verfügbare Datenbank dieser Männer erstellen und die von Privatbürgerinnen und Privatbürger generierten Informationen nutzen, um die sozialen und militärischen Erfahrungen dieser Menschen auf eine nie dagewesene Weise zu erforschen.“

Neben der Verwendung öffentlicher Abschriften zur Entschlüsselung der Mannschaftsverzeichnisse hofft das Team auch, ein neues Programm zu entwickeln, mit dem Computer die Handschrift des 19. Jahrhunderts lesen können.

Der Projektpartner Prof. Dr. Frank Hopfgartner von der Universität in Koblenz erklärt:

„Durch den Vergleich der Transkriptionen der Öffentlichkeit mit der ursprünglichen Handschrift des 19. Jahrhunderts hoffen wir, Computer zu trainieren, damit sie beim Lesen und Entschlüsseln historischer Dokumente helfen, um damit ein wichtiges neues Werkzeug für alle zu schaffen, die an der Aufdeckung der Vergangenheit interessiert sind.”

Zu den Geschichten, die das Team zu enthüllen hofft, gehören Tausende von deutschen Männern, die den USA geholfen haben, die Konföderation auf dem Wasser zu bekämpfen. Während viele Forschungsarbeiten über die Hunderttausenden von Deutschen, die für die Unionsarmee gekämpft haben, veröffentlicht wurden, wissen die Forschenden wenig über die deutschstämmigen Soldaten, die fast fünf Prozent der Unionsmarine ausmachten. Das Projekt wird versuchen, mehr über all diese Seeleute herauszufinden.

Quelle: Universität Koblenz-Landau via idw Nachrichten Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Deutschland Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Förderung Geistes- und Sozialwiss. Information u. Kommunikation

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