StartseiteAktuellesNachrichtenIsabel V. Hull erhält Internationalen Forschungsförderpreis 2013 der MaxWeber Stiftung

Isabel V. Hull erhält Internationalen Forschungsförderpreis 2013 der MaxWeber Stiftung

Die US-amerikanische Historikerin Isabel V. Hull wird mit dem Internationalen Forschungsförderpreis der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg ausgezeichnet. Der Preis ist mit 30.000 € dotiert. „Isabel Hull ist eine hochqualifizierte und innovative Historikerin sowie eine herausragende Vermittlerin zwischen den Wissenschaftskulturen der USA, Großbritanniens und Deutschlands“, kommentiert der Präsident der Max Weber Stiftung, Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Duchhardt, die Entscheidung der Jury.

Die Historikerin, die in Yale mit einer Studie zum Wilhelminischen Kaiserreich promoviert wurde, ist gegenwärtig John Stambaugh Professor of History am Department für Geschichte der Cornell University in Ithaca, USA. Ihre Forschungsinteressen liegen in der deutschen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert. Ihr Werk ist gekennzeichnet von einer großen thematischen Breite und von einer bemerkenswerten methodologischen Vielfalt und Originalität. Ihr mit mehreren Preisen ausgezeichnetes Werk „Sexuality, State and Civil Society in Germany, 1700-1815“ (1996) schlüsselt die Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive auf und verknüpft diesen Vorgang mit der bürokratischen Praxis staatlicher Institutionen. Internationales Aufsehen erregte ihr im Jahr 2004 erschienenes Buch „Absolute Destruction: Military Culture and the Practices of War in Imperial Germany“. Darin entwickelt Hull die These, dass sich seit dem Krieg 1870/71 eine spezifische deutsche „military culture“ entfaltet habe, die zu einer Radikalisierung und Verselbständigung militärischer Gewalt bis hin zur restlosen Vernichtung des Gegners oder des eigenen Untergangs geführt habe. Das Buch löste eine intensive Debatte aus, die weit über militärgeschichtliche Fachkreise hinausging.

Der Internationale Forschungsförderpreis der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg wird 2013 erstmals vergeben. Die beiden Forschungseinrichtungen würdigen damit herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Gastländern bzw. den Gastregionen der Institute der Max Weber Stiftung, die sich in vorbildlicher Weise um international ausgerichtete, geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung verdient gemacht haben. Ausgezeichnet werden insbesondere innovative und originelle Forschungsansätze, die die grenzüberschreitende Vernetzung der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften fördern. Mit dem Preis verbunden ist die freibleibende Einladung zu einem Forschungsaufenthalt und zur Durchführung eines internationalen Kolloquiums am Historischen Kolleg in München.

Quelle: IDW/Max Weber Stiftung Redaktion: Länder / Organisationen: USA Themen: Geistes- und Sozialwiss. Fachkräfte

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