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Isländischer Präsident besucht die Universität Leipzig

Der isländische Staatspräsident Ólafur Ragnar Grímsson besucht am 27. und 28. Juni den Freistaat Sachsen. Hier möchte er die Spur isländischer Komponisten, Musiker, Dichter und Schriftsteller, die in Leipzig wirkten, aufnehmen und vor allem die kulturellen Beziehungen zwischen dem Freistaat Sachsen und Island ausbauen. Am 28. Juni wird Grímsson die Universität Leipzig besuchen, sich über ein deutsch-isländisches Kooperationsprojekt informieren und einen Vortrag halten.

Am 28. Juni hält Grímsson rückblickend auf die europäische Finanzmarktkrise, die auch Island erschütterte, einen Vortrag zum Thema "Democracy or financial markets? Are we at historic Crossroads?" im Felix-Klein-Hörsaal der Universität Leipzig. Anschließend sind ist eine Diskussions- und Fragerunde geplant. Zuvor werden ihn Informatik-Professoren der Universität über die Kooperation der Leipziger Abteilung Automatische Sprachverarbeitung mit isländischen Linguisten informieren, die zum Online-Portal "Íslenskur Orðasjóður" (Isländischer Wortschatz) und einem Isländischen Häufigkeitswörterbuch führte. Die Texte für die erste Version 2005 wurden von der National- und Universitätsbibliothek Island sowie der Tageszeitung Morgunblaðið zur Verfügung gestellt. Die zweite Version 2010 enthält mittlerweile 32 Millionen Sätze mit mehr als 550 Millionen laufenden Wörtern. Der isländische Wortschatz ist die einzige im Internet frei zugängliche Sammlung isländischer Texte in dieser Größe. Das isländische Häufigkeitswörterbuch wurde erstellt aus den eine Million häufigsten Wörtern des isländischen Wortschatzes.

Anschließend findet ihm zu Ehren ein Festkonzert in der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" statt. Einer der beiden an dieser renommierten Hochschule immatrikulierten isländischen Studenten, Eyþór Franzson Wechner, wird Orgel spielen und gemeinsam mit weiteren Musikern das Programm gestalten.

Im Anschluss an ein Treffen mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung enthüllt Grímsson eine Gedenktafel für den 1932 im Alter von nur 35 Jahren in Leipzig verstorbenen isländischen Dichter und Übersetzer Jóhann Jónsson. 1921 kam er in die Messestadt, um Germanistik zu studieren und Schriftsteller zu treffen. Abschließend besucht Grímsson die Nikolaikirche, wo er sich über die Friedliche Revolution informieren und weiße Rosen niederlegen wird.

Es ist Grímssons erster offizieller Staatsbesuch in Deutschland. Bevor er nach Leipzig kommt, stehen Besuche in Berlin, Bremen und Bremerhaven auf dem Programm. In Berlin trifft er unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er wird während seines Besuchs in Deutschland von seiner Frau Dorrit Moussaief, dem Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Außenhandel, Gunnar Bragi Sveinsson, sowie weiteren hochrangigen Persönlichkeiten begleitet.

Quelle: Universität Leipzig Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Island Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss.

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