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Kamerunisch-deutsches Forschungsnetzwerk erhält weitere Förderung für Forschung zu Naturwirkstoffen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die seit 2016 bestehende Yaoundé-Bielefeld Graduate School (Graduiertenkolleg Yaoundé-Bielefeld, YaBiNaPA) erforscht die medizinische Wirkung von Pflanzenextrakten und wird für weitere vier Jahre bis 2025 gefördert. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt das Forschungsnetzwerk mit 2,25 Millionen Euro mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ).

Für die Fortsetzung des Projektes kooperieren die Universität Bielefeld als deutscher Partner und die Universität Yaoundé I als kamerunischer Partner mit sieben Universitäten und zwei Forschungsinstituten in Kamerun. Das Graduiertenkolleg soll mit seiner Forschung eine Basis dafür schaffen, günstige und sichere Medikamente auf Pflanzenbasis herzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, bringt das Graduiertenkolleg YaBiNaPA führende kamerunische Expertinnen und Experten der Naturstoffforschung in Yaoundé zusammen.

Seit der Gründung 2016 haben 20 kamerunische Doktorandinnen und Doktoranden an dem Graduiertenkolleg zu Wirkstoffen aus Heilpflanzen geforscht. Rund 200 traditionell genutzte Heilpflanzen haben Forschende der Yaoundé-Bielefeld Graduate School (Graduiertenkolleg Yaoundé-Bielefeld, YaBiNaPA) seit 2016 gesammelt, zu mehr als 600 Extrakten verarbeitet und systematisch auf ihre Wirkung untersucht. Dadurch konnten sie belegen, dass mehr als 400 der Pflanzenextrakte gegen Bakterien wirken und dass 70 Extrakte gegen Parasiten wie etwa Plasmodien wirken, die Malaria auslösen können.

Bislang arbeiteten neben den Universitäten Bielefeld und Yaoundé Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drei weiterer Universitäten am Graduiertenkolleg YaBiNaPA mit. Ab diesem Jahr gehören dem Graduiertenkolleg 15 Projektleiterinnen und Projektleiter von der Universität Yaoundé an, außerdem zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamerunischer Universitäten und Forschungsinstitute, die die Forschung und Ausbildung der Doktorandinnen und Doktoranden unterstützen.

In der zweiten Förderphase von 2021 bis 2025, werden wieder 20 Doktorandinnen und Doktoranden in dem Graduiertenkolleg ausgebildet und durch Stipendien gefördert. Jedes Jahr werden zusätzlich zehn Stipendien über sechs Monate an Gastdoktorandinnen und -doktoranden aus Kamerun und weiteren afrikanischen Ländern vergeben. Außerdem reisen jährlich sechs Mitglieder des Graduiertenkollegs für Forschungsaufenthalte zwischen sechs und elf Monaten nach Bielefeld.

Langfristig soll das Graduiertenkolleg YaBiNaPA zu einem Exzellenzzentrum für Naturstoffforschung und Phytomedizin in Afrika ausgebaut werden. Der Name YaBiNaPA steht für „Natural Products with Antiparasite and Antibacterial Activity“ (Naturstoffe mit antiparasitärer und antibakterieller Wirkung). Das Graduiertenkolleg wird im Sinn der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) gefördert, die von den Vereinten Nationen (UN) definiert wurden und 2016 in Kraft traten. Die SDG sollen dazu beitragen, dass sich Staaten weltweit ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig entwickeln. Heilpflanzen gelten als wichtige Bioressource mit hohem kulturellen und ökonomischen Potential. Ihre Erforschung wird als ein Mittel angesehen, um den wirtschaftlichen Aufstieg von Entwicklungsländern maßgeblich und nachhaltig voranzutreiben.

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Quelle: Universität Bielefeld Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kamerun Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Förderung Lebenswissenschaften

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