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Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie: Forscherin kommt aus Japan zurück

Sie sind jung, motiviert und hervorragend ausgebildet, kehren aber Europa den Rücken. Gerne würden deutsche Forschungseinrichtungen exzellente Wissenschaftler wieder zurückgewinnen. Bei Dr. Camelia Miron ist dies gelungen. Die Plasmaphysikerin forscht seit einem Jahr nicht mehr an der Universität Nagoya in Japan, sondern am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald.

Eigentlich hatte Camelia Miron einen sicheren Job in Japan. Er war gut bezahlt und die Forschungsarbeit hat ihr viel Spaß gemacht. „Aber schon als ich die Anfrage des INP erhielt, habe ich mich zur Rückkehr nach Europa entschlossen.“ sagt die 38-Jährige, die sich in sieben Jahren in Japan auf das Thema „Plasma in Flüssigkeiten“ spezialisiert hat. Die Entscheidung für das INP in Greifswald hatte fachliche Gründe: nur hier gibt es die beiden thematischen Schwerpunkte Plasmamedizin und Bioelectrics zusammen an einem Institut, die Grundlage für die Weiterentwicklung ihres Forschungsgebietes sind.

Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Camelia Miron ist die Entwicklung neuartiger Kunststoffe. Diese sind stärker wasserabweisend als herkömmliche Kunststoffe und könnten deshalb für die Medizin als Katheter in Blutgefäßen von großer Bedeutung sein. Sie würden die Anheftung von Blutzellen an den Katheter verhindern und so das Risiko für Blutgerinnsel reduzieren. Auch für den Bau von Brennstoffzellen und Batterien könnten diese Kunststoffe verwendet werden. Aus dem Material würde man die Membran herstellen, die Plus- und Minuspol voneinander trennt. Vorteil hier wäre, dass das neue Material durch seine wasserabweisende Eigenschaft wesentlich stabiler als die bisher verwendete Membrane ist und Brennstoffzellen damit eine längere Lebensdauer hätten.

„Am INP wird alles dafür getan, dass ich gute Forschung betreiben kann“, sagt Camelia Miron. Sie arbeitet in Laboren mit hervorragender und teilweise weltweit einzigartiger Ausstattung. Allein im letzten Jahr hat das INP 6,7 Mio. EUR in neue Geräte und Labore investiert. „Ich habe zudem ein Umfeld, das mir genügend Freiräume lässt um neue Kontakte zu anderen Wissenschaftlern zu knüpfen.“ ergänzt sie. Und weil am INP die Teilnahme an internationalen Konferenzen besonders unterstützt wird, kann die Wissenschaftlerin weltweit Vorträge über ihre Forschungsergebnisse halten.

So gewinnt sie neue Projektpartner, wie beispielsweise Dr. Eugen Stamate von der Technischen Universität Dänemark (Roskilde). Sie werden gemeinsam die Herstellungsweise der neuartigen Kunststoffe untersuchen. Für eine intensivere Zusammenarbeit hat Camelia Miron den Projektpartner aus Dänemark bereits für einen Forschungsaufenthalt an das INP Greifswald eingeladen. Sie ist überzeugt, dass „die Planung der Experimente und die Besprechung der Ergebnisse so einfach besser gelingt.“ Das INP stellt für diese Form des wissenschaftlichen Austauschs mit den internationalen Kooperationspartnern eine halbe Million Euro aus EU-Fördermitteln zur Verfügung.

Camelia Miron ist mit ihrer Entscheidung nach Europa zurückzukehren sehr zufrieden: „Es gefällt mir, dass das INP mich bei fachlichen aber auch persönlichen Fragen so umfangreich unterstützt. Hier finde ich die perfekten Bedingungen für den Ausbau meines Forschungsgebietes.“

Am INP Greifswald forschen derzeit 120 Wissenschaftler im Bereich der Niedertemperaturplasmaphysik. Damit ist das INP das größte außeruniversitäre Forschungsinstitut für diese Fachrichtung in Europa. Die vielseitige Unterstützung der internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am INP Greifswald wird mit dem Projekt PlasmaShape umgesetzt. Dieses EU-geförderte Vorhaben zielt auf den Ausbau exzellenter Forschung auf internationalem Niveau am INP ab.

Quelle: Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Japan Themen: Fachkräfte Physik. u. chem. Techn. Lebenswissenschaften

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