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Nature Index 2019 erschienen

Berichterstattung weltweit

Der Index misst anhand der Publikationen in führenden Fachzeitschriften der Lebens- und Naturwissenschaften die Stärke von Forschungseinrichtungen weltweit.

Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, die sich international als Foren für Spitzenforschung etabliert haben, sind ein wichtiges Kriterium für den Leistungsvergleich von Universitäten. Jährlich informiert der Nature Index daher darüber, wie häufig eine Forschungsinstitution an Veröffentlichungen in besonders renommierten und einschlägigen Fachzeitschriften aus den Lebens- und Naturwissenschaften beteiligt war. Der Index listet Universitäten, Forschungsinstitute und nicht-akademische Einrichtungen nach Publikationen in 82 führenden naturwissenschaftlichen Zeitschriften im Jahr 2018.

Dabei unterscheidet das Ranking zwischen einem Article Count (AC), der sämtliche unter Mitwirkung einer Forschungseinrichtung entstandenen Artikel der jeweiligen Einrichtung – unabhängig von Ko-Autoren anderer Institute – mit einem Wert von 1 zurechnet, und einem Fractional Count (FC), der die Anzahl an Ko-Autoren berücksichtigt und einen Artikel entsprechend nur anteilig der Forschungseinrichtung anrechnet, ausgehend davon, dass jeder Ko-Autor gleich viel zur Publikation beigetragen hat.

Top 10 – Article Count

  • Chinese Academy of Sciences: 4805
  • French National Centre for Scientific Research: 4026
  • Max Planck Society: 2386
  • Harvard University: 2296
  • Helmholtz Association of German Research Centres: 2036
  • University of Chinese Academy of Sciences: 1803
  • Massachusetts Institute of Technology: 1662
  • Stanford University: 1469
  • Peking University: 1412
  • Tsinghua University: 1288

Top 10 – Fractional Count

  • Chinese Academy of Sciences: 1690,52
  • Harvard University: 848,02
  • Max Planck Society: 749,06
  • French National Centre for Scientific Research: 683,39
  • Stanford University: 607,10
  • Massachusetts Institute of Technology: 552,78
  • Helmholtz Association of German Research Centres: 478,01
  • University of Cambridge: 432,45
  • The University of Tokyo: 427,01
  • Peking University: 407,82

In beiden Bewertungen führt die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) die Rangliste deutlich an. Von deutscher Seite sind jeweils die Max-Planck-Gesellschaft und die Helmholtz Gemeinschaft in den Top 10 vertreten und gehören damit zu den führenden Forschungseinrichtungen weltweit. Daneben ereichen vor allem US-Spitzenuniversitäten gute Ergebnisse. Erfolgreichste deutsche Universität ist die Ludwig-Maximilians-Universität auf Rang 52 (AC) bzw. 50 (FC).

Für jede gelistete Forschungseinrichtung besteht im Nature Index ein Profil, das die häufigsten Kooperationspartner bei der Veröffentlichung der berücksichtigten Artikel im In- und Ausland sowie die Anzahl der Veröffentlichungen in den Fachbereichen Physik, Chemie, Lebenswissenschaften sowie Geo- und Umweltwissenschaften aufzeigt.

Ländervergleich

Trotz der Dominanz der CAS sind US-amerikanische Forschungseinrichtungen am häufigsten in den untersuchten Fachzeitschriften vertreten. Deutsche Institutionen publizieren nach chinesischen Einrichtungen am dritthäufigsten Artikel in Spitzenjournalen.  

Top 10 nach Ländern

  • USA (AC: 27296 / FC: 19745,58)
  • China (15048 / 11103,63)
  • Deutschland (8309 / 4423,40)
  • Vereinigtes Königreich (7213 / 3615,03)
  • Japan (4654 / 2960,30)
  • Frankreich (4571 / 2122,66)
  • Kanada (3117 / 1566,93)
  • Schweiz (2984 /1359,65)
  • Australien (2656 / 1221,53)
  • Spanien (2499 / 1122,95)

Eine Grafik bietet zudem einen Überblick zu den internationalen Forschungskooperationen weltweit.

Deutschland

Der Nature Index bietet zusätzlich Länderprofile. Diese geben Aufschluss über thematische Stärkefelder und Kooperationspartner.

Deutsche Einrichtungen platzieren die meisten Artikel in den Bereichen Physik (AC: 3047 / FC: 1500,92), Lebenswissenschaften (2648 / 1294,09) und Chemie (2603 / 1668,88). Auffällig ist, dass in der Chemie der Beitrag deutscher Forschenden an den publizierten Artikeln höher ist als etwa in der Physik.

Wichtigste Kooperationspartner sind die USA, Großbritannien, Frankreich, China, die Schweiz, Spanien, die Niederlande, Japan und Australien. Weitere informationen bietet das Länderprofil Deutschland.

Top 10 deutscher Einrichtungen nach FC

  • Max Planck Society – FC: 749,06 (globales FC-Ranking: Rang 3) / AC: 2386 (globales AC-Ranking: Rang 3)
  • Helmholtz Association of German Research Centres –  478,01 (7) / 2036 (5)
  • Ludwig Maximilians University of Munich – 196,82 (50) / 604 (52)
  • Leibniz Association – 195,77 (53) / 769 (43)
  • Technical University of Munich – 138,26 (84) / 483 (76)
  • University of Münster – 127,86 (91) / 296 (147)
  • Heidelberg University – 117,84 (101) / 490 (75)
  • University of Göttingen – 99,95 (131) / 323 (129)
  • RWTH Aachen –  94,57 (144) / 358 (112)
  • University of Erlangen-Nuremberg – 93,04 (145) / 247 (178)

Normalisiertes Ranking

Da ein Ranking, das auf der absoluten Anzahl von Veröffentlichungen basiert, zwangsläufig sehr große Institutionen bevorteilt, veröffentlicht Nature Index in diesem Jahr erstmals auch ein normalisiertes Ranking, das allerdings ausschließlich akademische Einrichtungen berücksichtigt. Dieses setzt für jede Institution die Beteiligungen (FC-Wert) der in den 82 Spitzenjournals veröffentlichten Artikel zur Zahl all ihrer Veröffentlichungen in lebens- und naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften in Beziehung. Auf diese Weise wird die Forschungsstärke unterschiedlich großer Universitäten und Forschungseinrichtungen vergleichbar gemacht und die gleichzeitige Berücksichtigung von Quantität und Qualität der Forschungsleistungen noch stärker betont.

Top 10 – normalisiertes Ranking

  • Cold Spring Harbor Laboratory, USA – Anteil der Publikationen in Spitzenjournalen: 17%
  • Institute of Science and Technology Austria, Österreich – 15%
  • Weizmann Institute of Science, Israel – 15%
  • Institute for Advanced Study, USA – 14,3%
  • Brandeis University, USA – 12,5%
  • The Rockefeller University, USA – 11,9%
  • Jawaharlal Nehru Centre for Advanced Scientific Research, Indien – 11,8%
  • Swiss Federal Institute of Technology in Lausanne, Schweiz – 11,1%
  • Princeton University, USA – 10,8%
  • Okinawa Institute of Science and Technology Graduate University, Japan – 10,7%

Es sind vor allem kleinere Einrichtungen, die im Gesamtranking weit von den Spitzenplätzen entfernt sind, die im normalisierten Ranking führend sind. Auch sechs deutsche Universitäten schaffen es in dieser Wertung in die Top 100: Universität Regensburg (Platz 44), Universität Münster (49), Ludwig-Maximilians-Universität München (61), Universität Würzburg (69), TU Berlin (76) und Universität Bayreuth (98). Nur zwei dieser Universitäten sind auch in der deutschen Top 10 des Gesamtrankings gelistet.

Weitere Ergebnisse und Auswertungen des Nature Index sind auf den Seiten von Nature veröffentlicht.

Quelle: Nature Index Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Themen: Bildung und Hochschulen Geowissenschaften Lebenswissenschaften Physik. u. chem. Techn. sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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