Am 15. Oktober eröffnet in Halle eine neue internationale Graduiertenschule: die International Max Planck Research School for the Anthropology, Archaeology and History of Eurasia (IMPRS ANARCHIE). Ziel der Graduiertenschule ist es, Gesellschaften und Kulturen der Alten Welt zu erforschen, und zwar in ganz Eurasien von der Antike bis zur Gegenwart.
Die große zeitliche und geographische Ausdehnung ist Programm: So soll der Blick für Brüche und Kontinuitäten sowie für überregionale Gemeinsamkeiten und lokale Besonderheiten geschärft werden.
Drei große Forschungsfelder werden von den Doktoranden bearbeitet: Die ersten Dissertationen nähern sich der Frage nach kollektiven Identitäten und ihrem Verhältnis zur Macht; 2014 beginnende Projekte werden auf dem Gebiet von Religion und Ritual verortet sein; ab 2015 wird es um ökonomische und demographische Faktoren gehen.
Im Mittelpunkt der Graduiertenschule steht der gelebte interdisziplinäre Austausch. In gemeinsamen Lehrveranstaltungen sollen die Doktoranden von den Fragen und Methoden der anderen Fächer profitieren und in ihrer eigenen Forschung die bestehenden Fachgrenzen erweitern.
Das Promotionsprogramm ist auf drei Jahre angelegt und soll bis 2018 voraussichtlich insgesamt 36 Doktoranden - aufgeteilt in drei Kohorten à zwölf Personen - zur Promotion führen. Wichtig ist dabei das Gleichgewicht zwischen den Disziplinen. Unter den zwölf Doktoranden einer Kohorte gibt es jeweils vier Vertreter eines Fachs: vier Ethnologen, vier Archäologen und vier Historiker.
Die Doktoranden kommen aus aller Welt. In der ersten Kohorte arbeiten junge deutsche Wissenschaftler zusammen mit Kollegen aus der Türkei, China, Bulgarien, der Slowakei und den USA.
Die Kooperation zwischen der Universität und dem Max-Planck-Institut findet sowohl auf finanzieller als auch auf struktureller und personeller Ebene statt. Die Finanzierung erfolgt über Mittel der Max-Planck-Gesellschaft, des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung und der MLU. Drei renommierte Professoren stehen einem interdisziplinären Kollegium vor und leiten als Repräsentanten ihrer jeweiligen Disziplin die Graduiertenschule: der Archäologe Prof. Dr. François Bertemes, der Ethnologe Prof. Dr. Chris Hann und der Historiker Prof. Dr. Michael Müller. Die Lehre wird gemeinsam von Professoren der MLU und ihren am Max-Planck-Institut tätigen Kollegen bestritten.
Die International Max Planck Research School for the Anthropology, Archaeology and History of Eurasia (IMPRS ANARCHIE) ist mit mehreren Einrichtungen der MLU eng verbunden: der Graduiertenschule „Gesellschaft und Kultur in Bewegung", dem Graduiertenkolleg „Aufklärung - Religion - Wissen", dem Institut für Geschichte, dem Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas sowie dem Seminar für Klassische Altertumswissenschaften.
Weitere Informationen zur Graduiertenschule finden Sie unter:
http://www.eth.mpg.de/cms/de/imprs/anarchie
Am 15. Oktober 2012 lädt das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung zum Eröffnungsvortrag ein. Um 18 Uhr spricht Prof. Dr. Stephen Shennan vom University College London über „Patterns of Long-Term Change in the European Neolithic". Interessenten sind im großen Seminarraum des Max-Planck-Instituts, Advokatenweg 36, herzlich willkommen.
Informationen zur Eröffnungsveranstaltung unter:
http://www.eth.mpg.de/cms/de/imprs/anarchie/news.html
Ansprechpartner zu dieser Pressemitteilung
Daria Sambuk
International Max Planck Research School for the Anthropology, Archaeology and History of Eurasia (ANARCHIE)
Telefon: 0345 29 27 280
E-Mail: sambuk(at)eth.mpg.de
Internet: http://www.eth.mpg.de/cms/de/imprs/anarchie