StartseiteAktuellesNachrichtenÖsterreich: Exportoffensive "go international" wird bis 2019 verlängert

Österreich: Exportoffensive "go international" wird bis 2019 verlängert

Fördermittel von 56 Millionen Euro unterstützen Erschließung neuer Märkte / 8.000 neue Exporteure sollen gewonnen werden

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner verlängert die bewährte Internationalisierungsoffensive "go international" bis 2019. Insgesamt stehen dafür über vier Jahre 56 Millionen Euro zur Verfügung. "Die heimische Exportwirtschaft ist eine wichtige Konjunkturstütze, die auch in schwierigen Zeiten Arbeitsplätze im Land sichert. Mit 'go international' unterstützen wir unsere Unternehmen bei der Erschließung von Zukunftsmärkten mit neuen Waren und Dienstleistungen", sagt Mitterlehner anlässlich des Vertragsabschlusses mit der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Im Zuge der neuen Förderoffensive wollen Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und WKÖ-Präsident Christoph Leitl 8.000 neue Exporteure gewinnen und damit den Meilenstein von 60.000 Exporteuren überspringen: "Ein Erfolgsgeheimnis unserer Exportwirtschaft ist, dass sie dank der vielen Klein- und Mittelbetriebe breit und innovativ aufgestellt ist", betont Mitterlehner. Die langfristige Verlängerung von "go international" bis 2019 ist daher auch ein klares Bekenntnis zur enormen Bedeutung von KMU für den Standort Österreich.

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl zeigt sich froh, dass die Verlängerung der "so wichtigen Exportoffensive jetzt unter Dach und Fach ist und vor allem darüber, dass sie statt wie bisher auf jeweils zwei Jahre, jetzt auf vier Jahre abgesichert ist". Leitl: "Studien zeigen, dass jeder Euro für die Internationalisierungsoffensive mittelfristig 55 Euro an zusätzlichen Exporten bringt. Damit der Export auch weiterhin DIE tragende Säule unseres Wohlstandes bleibt, ist 'go-international' unabdingbar." Alleine mit den Maßnahmen der bisherigen Exportinitiativen wurde die Anzahl der österreichischen Exporteure seit dem Jahr 2000 von damals 12.500 auf mittlerweile 52.000 angehoben.

Als generelle Ziele der neuen Internationalisierungsoffensive nennen Mitterlehner und Leitl die "weitere Steigerung der Anzahl der Neuexporteure, die Diversifizierung der Exportstruktur mit Schwerpunkt auf Überseemärkte, eine verstärkte Branchenfokussierung, die Erhöhung der Zahl der Dienstleister im Export, insbesondere auch der Kreativwirtschaftsunternehmen, sowie die Erhöhung des Anteils der Technologieunternehmen im Export".

Erstmals Europa-Schecks für KMU - Neues Angebot für Start-ups

Ein neues Förderinstrument sind die Europa-Schecks, die Klein- und Mittelbetriebe zur Ko-Finanzierung von direkten Markteintrittskosten (z.B. Rechtsberatung, Werbemaßnahmen) in Europa abrufen können. Zusätzlich gibt es solche Schecks auch für Fernmärkte und die Vermarktung von Innovationen. Neue Angebote gibt es zudem für Start-ups: Nach den positiven Erfahrungen mit "Go Silicon Valley" sollen in Zukunft Jungunternehmer unter dem Motto "Go Tel Aviv" auch bei der Markterschließung und Kontaktanbahnung in Israel unterstützt werden. "Durch den stärkeren Austausch mit zwei der innovativsten Regionen weltweit ergeben sich neue Netzwerke und Chancen", betont Mitterlehner.

"Go international" unterstützt heimische Unternehmen vor allem beim ersten Schritt in den Export und der Erschließung von Zukunftsmärkten. Instrumente dafür sind unter anderem die Unterstützung des Besuchs wichtiger Branchentreffs, von Kongressen und Messen sowie die Teilnahme an Forschungskooperationen. Neben Marktstudien gibt es Rechtsberatungen und Risikoanalysen, die den Firmen angeboten werden. "Insgesamt vereinfachen und bündeln wir die Förderinstrumente und machen sie damit für die Unternehmen leichter abrufbar. Zusätzlich wollen wir verstärkt Synergien mit anderen in der Internationalisierung tätigen Institutionen wie der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Förderbank aws und der Oesterreichischen Kontrollbank nützen", so Mitterlehner.

Internationalisierung macht Österreich erfolgreicher und krisenfester

Im Vorjahr haben die heimischen Exporteure 128,11 Milliarden Euro exportiert und damit den vierten Exportrekord in Folge erzielt. Die Dienstleistungsexporte hinzugerechnet, machte das Volumen sogar 180 Milliarden Euro aus. "Besonders gut entwickelt hat sich der Handel mit den Zukunftsmärkten außerhalb der Europäischen Union, was die richtige Ausrichtung von 'go international' bestätigt", hebt Mitterlehner hervor. Auch der langfristige Trend stimmt: Der Anteil der Exporte in Drittstaaten ist von 27,4 Prozent im Jahr 2009 auf 31,2 Prozent im Jahr 2014 gestiegen. "Eine stärkere Diversifikation macht Österreich krisenfester, wenn es im Handel mit einzelnen Märkten zu Einbrüchen kommt", betont Mitterlehner. Zum Beispiel hat China im Exportranking Russland überholt und entwickeln sich auch die nordamerikanischen Märkte besonders gut. Die Ausfuhren in die USA, Österreichs drittwichtigsten Auslandsmarkt, und Kanada sind im Vorjahr jeweils um mehr als zehn Prozent gestiegen.

"Die Märkte mit großem Export- und Investitionspotenzial finden wir nicht mehr in Europa", so Leitl. Neben der trotzdem weiter wichtigen Bearbeitung der klassischen Exportzieldestinationen in Europa lautet die Devise daher, auf in die Emerging Markets der Gegenwart und Zukunft zu setzen. Leitl: "Unsere Strategie, die Exporte außerhalb Europas stärker zu forcieren, wird auch durch die bisherige Entwicklung unterstützt. So legten die österreichischen Ausfuhren seit dem Jahr 2000 bis 2014 weltweit um rund 83,5 Prozent zu, nach Europa um 71,3 Prozent. Die Ausfuhren nach Amerika steigerten sich im selben Zeitraum hingegen um 131,3 Prozent und jene nach Asien um 190,7 Prozent."

Im Zuge der jüngsten, zweijährigen Internationalisierungsoffensive wurden über 1.000 exportrelevante Veranstaltungen durchgeführt. Davon 630 im Ausland und rund 400 im Inland. 28.300 Firmenvertreter von knapp 10.000 österreichischen Unternehmen nahmen diesen Service in Anspruch. Mehr als 75 Prozent der im Inland beratenen Unternehmen setzen neue Internationalisierungsschritte.

Quelle: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Redaktion: Länder / Organisationen: Österreich Themen: Wirtschaft, Märkte Förderung

Projektträger