StartseiteAktuellesNachrichtenRegen für Wüste: Vereinigte Arabische Emirate starten Forschungsprojekt mit Uni Hohenheim

Regen für Wüste: Vereinigte Arabische Emirate starten Forschungsprojekt mit Uni Hohenheim

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Internationales Forschungsprogramm soll Regen über Wüstenregion verstärken / Universität Hohenheim sowie weitere Teams aus Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten gewinnen Ausschreibung

Es ist ein ambitioniertes Programm, dass die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) 2015 ins Leben riefen: Das Research Program for Rain Enhancement Science schreibt jährlich weltweit 5 Millionen US-Dollar für internationale Spitzenforschung aus. Das Ziel sind wissenschaftlich fundierte Methoden, um die Regenbildung über Wüsten und Halbwüsten zu verstärken. Jedes Jahr sollen maximal fünf Forschungsprojekte für jeweils drei Jahre finanziert werden.

Auf einem Gala-Abend in der Hauptstadt Abu Dhabi gab die Regierung am vergangenen Dienstag im Rahmen der Abu Dhabi Sustainability Week 2016 bekannt, welche Forschungsprojekte als erstes umgesetzt werden sollen. Den Zuschlag erhielten die Forschergruppe um Prof. Dr. Volker Wulfmeyer von der Universität Hohenheim (1,5 Mio. US-Dollar) sowie zwei weitere Teams aus Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Wolkenbildung verstehen, Vorhersage verbessern – und Regen beeinflussen

Der Physiker und Meteorologen Prof. Dr. Wulfmeyer will mit seiner Forschung die komplexe Wolkenbildung vor Ort verstehen, präzise vorhersagen können und nach Möglichkeit beeinflussen. Das könnte durch riesige Pflanzenplantagen geschehen, die Wasser verdunsten. Oder durch künstliche Berge, die Windströmungen so umleiten, dass sie aufeinanderprallen, aufsteigen und in höheren Schichten der Atmosphäre abregnen. (Ausführliche Informationen zum deutschen Forschungsprojekt finden Sie in der Pressemitteilung der Universität Hohenheim.)

Sehr spannend ist für Prof. Dr. Wulfmeyer auch der künftige Austausch mit den beiden anderen Preisträgern: Prof. Dr. Masataka Murakami aus Japan und Dr. Linda Zou aus China, die schon seit einiger Zeit in Forschungseinrichtungen der Vereinigten Arabischen Emirate tätig ist. Beide beschäftigen sich mit der "Impfung" von Wolken, um diese gezielt abregnen zu lassen.

UAE Research Program for Rain Enhancement Science

Das UAE Research Program for Rain Enhancement Science formuliert den Anspruch, Projekte zu ehren, die kreative und bahnbrechende Ideen im Forschungsgebiet der Wolkenvorhersage, Wolkenmodifizierung und Wolkenmodellierung sowie der Verwendung fortschrittlichen Methoden der Wolkenimpfung hervorbringen. Das Programm will das Forschungsinteresse auf globaler Ebene im Bereich der Niederschlagsverbesserung vergrößern, in dem es den Fortschritt von Wissenschaft, Technologie und Praxis der Niederschlagserzeugung fördert und einen Beitrag zur Wassersicherheit in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in anderen ariden und semiariden Regionen leistet.

Die Finanzierung der ausgewählten Projekte erfolgt in Form eines Awards mit einem Preisgeld von bis zu 1,5 Millionen US-Dollar pro Projekt. 

Kontakt

Prof. Dr. Volker Wulfmeyer
Institut für Physik und Meteorologie
Universität Hohenheim,
T: 0711 459-22150
E: volker.wulfmeyer(at)uni-hohenheim.de

Quelle: Universität Hohenheim / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigte Arabische Emirate Themen: Förderung Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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