StartseiteAktuellesNachrichtenRiesensaurier in New York - Die Ausstellung „The World‘s Largest Dinosaurs“ entstand mit wissenschaftlicher Unterstützung aus Deutschland

Riesensaurier in New York - Die Ausstellung „The World‘s Largest Dinosaurs“ entstand mit wissenschaftlicher Unterstützung aus Deutschland

Der Argentinosaurus gilt mit 90 Tonnen als das größte Lebewesen, das jemals auf der Erde gelebt hat. Er und einige seiner etwas kleineren Verwandten sind Gegenstand der Ausstellung „The World’s Largest Dinosaurs“, die nun im American Museum of Natural History in New York eröffnet wurde und dort bis Anfang 2012 zu sehen ist. Den wissenschaftlichen Hintergrund der Ausstellung lieferten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bonn.

Die Forschergruppe „Biology of the Sauropod Dinosaurs. The Evolution of Gigantism“ unter Leitung von Professor Martin Sander an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn beschäftigt sich seit 2004 interdisziplinär mit der Biologie der Riesenechsen. Die DFG fördert diese Forschungen über neun Jahre mit gut 5 Millionen Euro. Die Bonner Forschenden interessiert unter anderem: Wie ernährten sich die Saurier, wie schnell wuchsen sie heran, wie atmeten sie? Diese Fragen lassen sich nicht allein anhand der gefundenen Skelette beantworten. Darum untersuchen insgesamt zwölf Arbeitsgruppen aus Paläontologie, Zoologie, Tierernährung, Geochemie und Materialwissenschaften verschiedene Aspekte von Wachstum und Fortpflanzung, Physiologie und Biomechanik der Giganten. Die Ausstellung in New York zeigt auf eindrucksvolle und interaktive Weise die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit. Besonders Kinder lernen an zahlreichen Stationen und Modellen die Biologie der Riesensaurier kennen. Die Ausstellung wird im Anschluss an die Station in New York auf eine zehnjährige weltweite Wanderung durch naturkundliche Museen gehen.

Die Ergebnisse der Bonner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden bereits im Mai 2010 Niederschlag in einem Fachartikel in der Zeitschrift „Biological Reviews“. Im Zentrum stand dabei die Frage nach der Ernährung der riesigen Sauropoden. Professor Sander fasste jetzt in der Eröffnungspressekonferenz zur New Yorker Ausstellung die drei wichtigsten Merkmale zusammen: „Vegetarische Ernährung, ein extrem langer Hals und möglichst wenig kauen, statt dessen schlingen!“. Vegetarier seien Fleischfressern in der Energiebilanz um den Faktor zehn überlegen, denn „Gräser, Farne und Blätter ergreifen nicht die Flucht“. Zusätzlich brauchten die Sauropoden keine großen Reißzähne, sondern starke „Rupfzähne“, die auch dem nahrhaften, aber sehr rauen Schachtelhalm gewachsen waren. Dadurch habe der Kopf klein sein können und der Hals umso länger. Dieser erreichte „wie ein Kranausleger“ größere Weideflächen, ohne dass sich der Pflanzenfresser von der Stelle bewegen musste – gut für die Energieeffizienz.

Um ihre Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, setzen die Bonner Forschenden nicht nur auf Ausstellungen. Sie waren ebenfalls in der ersten Staffel des Projekts DFG Science TV beteiligt und berichteten in der zehnteiligen Filmserie „Die Supersaurier“ im Internet über ihre Arbeit.

Informationen zur Ausstellung auf den Seiten des American Museum of Natural History finden Sie unter:

Ein bebilderter Bericht zur Eröffnung ist im DFG-Magazin im Internet verfügbar unter:

Mehr zur Forschergruppe in englischer Sprache unter:

„Die Supersaurier“ bei DFG Science TV:

Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG Redaktion: Länder / Organisationen: USA Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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