StartseiteAktuellesNachrichtenRusslands Wasserwirtschaft leidet unter Personalmangel

Russlands Wasserwirtschaft leidet unter Personalmangel

Russlands Regierung will 2011 mit der Umsetzung des Programms "Sauberes Wasser" beginnen. Eines der großen Probleme der russischen Wasserwirtschaft ist der Personalmangel. Es fehlen 15.000 Ingenieure, Betriebswirte und andere Spezialisten mit Hochschulausbildung. Hier könnten sich deutsche Dienstleister für Fort- und Weiterbildung engagieren.

Russlands Regierung will 2011 mit der Umsetzung des Programms "Sauberes Wasser" beginnen. Ziel ist es, die Qualität der Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung zu verbessern. Dafür sollen in den kommenden drei Jahren jeweils rund 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Bei der Umsetzung von Investitionsprojekten muss Russland verstärkt auf private Partner setzen. Bislang befindet sich die Wasserwirtschaft überwiegend in staatlicher Hand.

Sauberes Trinkwasser ist eine der Grundvoraussetzungen für Moskaus Ziel, den Gesundheitszustand seiner Bevölkerung zu verbessern und damit die Lebenserwartung zu erhöhen. Jährlich fallen in Russland rund 18 Millarden Kubikmeter Abwasser an. Bislang werden nach offiziellen Angaben zwar 80 Prozent davon gereinigt, doch nur ein Zehntel erreicht bei der Klärung die Normwerte. Um die Qualität der Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung anzuheben, sind in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Euro Investitionen nötig.

Dafür braucht Russland private Partner, die im Rahmen von Public Private Partnerships die Anlagen modernisieren und das entsprechende Know-how für den Betrieb mitbringen. Bislang werden noch 84 Prozent der Bevölkerung von staatlichen Wasserwirtschaftsbetrieben versorgt. Die Übertragung der örtlichen Wasserwerke an Investoren ist in den letzten Jahren ins Stocken geraten (2003: 7 Betriebe, 2008 und 2009: nur je 1 Betrieb). Die wichtigsten privaten Versorger sind Roswodokanal (Alfa Group, 5 Prozent Marktanteil), Rossijskie kommunalnye sistemy (Renova Group, 3 Prozent Marktanteil) und Ewrasijski (Wneschekonombank, 3 Prozent Marktanteil).

Auch deutsche Unternehmen sind bereits im Geschäft. Die Essener WTE Wassertechnik GmbH zum Beispiel betreibt in Moskau zwei Kläranlagen und eine Trinkwasseranlage nach dem BOOT-Modell (build, own, operate, transfer). Bis 2012 errichtet das Unternehmen in Moskau außerdem eine Produktionsstätte für Natriumhypochlorit, das zur Wasseraufbereitung genutzt werden soll.


Zur ersten Kontaktaufnahme mit der Wasserwirtschaftsbranche in Russland empfiehlt sich ein Besuch des zweiten internationalen Forums "Sauberes Wasser - 2010"
Termin: 20. bis 23.10.2010
Ort: Expozentr Moskau
Internet: http://www.waterforum.ru/www.waterforum.ru.

Ein interessanter Ansprechpartner könnte auch der Verband Nazionalny sojus wodokanalow (NSW) sein. Darin haben sich 2009 sechs große Wasserwirtschaftsbetriebe des Landes zusammen geschlossen. Sie haben einen Marktanteil von 30 Prozent bei der Wasserversorgung und -entsorgung in Russland.

Quelle: Auszüge eines Artikels der gtai, 24.08.2010 Redaktion: von Rudolf Smolarczyk, HRK Länder / Organisationen: Deutschland Russland Themen: Lebenswissenschaften Netzwerke Dienstleistungsforschung Physik. u. chem. Techn. Innovation Umwelt u. Nachhaltigkeit

Projektträger