StartseiteAktuellesNachrichtenSaubere Zukunftstechnologien: 6 Milliarden Euro für den europäischen Wasserstoffsektor

Saubere Zukunftstechnologien: 6 Milliarden Euro für den europäischen Wasserstoffsektor

Berichterstattung weltweit

Am 4. Dezember 2025 hat die Europäische Kommission die reguläre Ausschreibungsrunde des Innovationsfonds zur Einreichung von Vorschlägen für Netto-Null-Technologien (IF25-NZT-Aufforderung) sowie die dritte Auktion der Europäischen Wasserstoffbank (IF25‑Wasserstoffauktion) gestartet. Insgesamt stehen bis zu 6 Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

Das Gesamtbudget für die IF25-NZT-Aufforderung beträgt 2,9 Mrd. EUR. Damit werden Dekarbonisierungsprojekte unterstützt, die hinreichend ausgereifte, hochinnovative Technologien und Verfahren mit erheblichem Potenzial zur Minderung von Treibhausgasemissionen demonstrieren. Der Aufruf richtet sich an Projekte unterschiedlichen Umfangs (Large-scale; Medium-scale; Pilot; Small-scale), sowie Vorhaben im Bereich Cleantech (darunter Herstellung von Komponenten für erneuerbare Energien, Energiespeicherung, Wärmepumpen und Wasserstofferzeugung einschließlich Batterien für Elektrofahrzeuge). Die Ausschreibung ist bis zum 23. April 2026 geöffnet. Bewerberinnen und Bewerbern wird dringend empfohlen, am 16. Dezember 2025 am Infotag für die NZT-Ausschreibung teilzunehmen.

Für die IF25‑Wasserstoffauktion der Europäischen Wasserstoffbank (EHB) steht ein Fördervolumen von 1,3 Mrd. EUR bereit. Unterstützt wird die industrielle Transformation durch Wasserstoff, insbesondere die Produktion von erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs (RFNBO) oder elektrolytisch erzeugtem kohlenstoffarmem Wasserstoff sowie ein neuer Förderzweig für Produzenten mit Abnehmern in der Schifffahrt oder Luftfahrt. Für die EHB IF25‑Wasserstoffauktion können sich Bieterinnen und Bieter bis zum 19. Februar 2026 über das EU Funding & Tenders Portal bewerben. Der Infotag für die Wasserstoff-Auktion findet am 10. Dezember 2025 statt.

Darüber hinaus nehmen Deutschland und Spanien am EU-Mechanismus "Ausschreibungen als Service” (engl. Auction-as-a-Service - AaaS) der IF25-Auktion der EHB teil. Ziel der Beteiligung Deutschlands ist es dabei zunächst, an das deutsche Kernnetz angeschlossene Abnehmer möglichst effizient mit erneuerbarem Wasserstoff versorgen zu können; zudem sollen gezielt Anreize für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffpipeline-Infrastruktur geschaffen werden, die andernfalls nicht oder erst deutlich später realisiert werden könnte und über die künftig auch marktgetrieben Wasserstoff importiert werden kann. Im Rahmen des deutschen AaaS-Fensters der IF25-Auktion muss der erneuerbare Wasserstoff in die Wasserstoffpipeline "Danish Hydrogen Backbone 1" eingespeist und an Abnehmer geliefert werden, die an das deutsche Kernnetz für Wasserstoff angeschlossen sind. Deutschland stellt dafür vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln und der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission 1,3 Mrd. EUR bereit. Spanien beteiligt sich mit weiteren 415 Mio. EUR für die Produktion erneuerbaren Wasserstoffs sowie für den Förderzweig "Schifffahrt und Luftfahrt" am AaaS.

Der AaaS-Mechanismus im Rahmen der Wasserstoffbank ermöglicht es den Mitgliedstaaten, zusätzliche Projekte zu finanzieren, die an der Ausschreibung teilnehmen, aber nicht mehr aus dem Budget des Innovationsfonds gefördert werden können. Mit diesem Instrument können die Mitgliedstaaten wettbewerbsfähige Projekte in ihrem Hoheitsgebiet ermitteln und unterstützen, ohne dass eine separate nationale Ausschreibung erforderlich ist.

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Quelle: Hydrogen Europe, EU-Kommission, BMWE Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Spanien EU Themen: Energie Engineering und Produktion Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit

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