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Spanischer Forschungsminister stellt Pakt für Wissenschaft und Innovation vor

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Der Minister kündigte an, dem Ministerrat in einigen Wochen einen Gesetzesentwurf zur Reform des Wissenschaftsgesetzes von 2011 vorzulegen. Der Pakt und der ihm zu Grunde liegende Reformvorschlag beruht auf drei Säulen: Finanzierung, Menschen und Governance. Es soll mehr in Forschung und Innovation investiert, die Attraktivität einer wissenschaftlichen Karriere erhöht und die öffentliche Forschungs- und Innovationsförderung effizienter werden.

Der Minister für Wissenschaft und Innovation, Pedro Duque, erörtete vor dem Ausschuss für Wissenschaft, Innovation und Universitäten des Abgeordnetenhauses den Pakt für Wissenschaft und Innovation; ein Dokument, das bislang von 73 Organisationen aus Wissenschaft, Universitäten, Wirtschaft und Belegschaft unterzeichnet wurde. Dieses Dokument, das einen breiten Konsens der Zivilgesellschaft zur Rolle von Wissenschaft und Innovation in Spanien untermauern soll, enthält eine Reihe spezifischer Verpflichtungen in Bezug auf Ressourcen, Personal und Organisation des Forschungs- und Innovationssystems, vor allem zur nachhaltigen Erhöhung der öffentlichen Investitionen.

Duque betonte, dass Spanien "eine stabile Finanzierung braucht, die der bereits in diesem Jahr erzielten Steigerung Kontinuität verleiht", mit einem Budget, das "eine Steigerung von 60% im Vergleich zu 2020" darstellt. Die öffentliche Finanzierung des Wissenschafts- und Innovationssystems solle, so der Minister, regelmäßig erhöht werden, um bis 2024 0,75 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) und im Jahr 2030 1,25 Prozent des BIP zu erreichen. Unter Hinzunahme des Beitrags des privaten Sektors werde dies zu Gesamtausgaben von 2 Prozent des BIP im Jahr 2024 und von 3 Prozent im Jahr 2030 führen - wie von der Europäischen Union vorgeschlagen.

Der Minister legte zudem dar, dass der Pakt darauf abzielt, "eine stabile und vorhersehbare Karriere im öffentlichen Bereich für Forschungs- und technisches Personal zu konsolidieren, die der der fortschrittlichsten Länder gleichwertig ist". Den wissenschaftlichen Karriereweg planbarer und damit attraktiver zu machen ist ein wesentliches Ziel der Reform des Wissenschaftsgesetzes, die in den letzten zwei Monaten des vergangenen Jahres mit einer öffentlichen Konsultation eingeleitet wurde und in einigen Wochen als Gesetzesentwurf dem Ministerrat vorgelegt werden soll. Ein "Tenure Track" Modell soll den Einstieg in die wissenschaftliche Karriere erleichtern und einen vorhersehbaren Weg zu einer festen Anstellung im öffentlichen System ermöglichen.

Als dritte Säule des Paktes erläuterte der Minister die Notwendigkeit, die Autonomie der großen Einrichtungen, die Wissenschaft und Innovation finanzieren, einerseits zu erhöhen, anderseits deren Aktivitäten besser zu koordinieren. In diesem Zusammenhang nannte er die staatliche Forschungsagentur (Agencia Estatal de Investigación) als wichtigste Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung, das für die biomedizinische Forschung zuständige Gesundheitsinstitut Carlos III (Instituto de Salud Carlos III), und das Zentrum für die Entwicklung industrieller Technologien (Centro para el Desarrollo Tecnológico Industrial - CDTI) für die Innovationsförderung.

Der Ausschuss für Wissenschaft, Innovation und Universitäten des Abgeordnetenhauses bewilligte die Bildung eines Unterausschusses, der sich mit dem vom Ministerium initiierten Pakt sowie mit der Novellierung des Wissenschaftsgesetzes von 2011 befassen soll.

Zum Nachlesen (Spanisch)

Quelle: Ministerio de Ciencia e Innovación, El Mundo Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Spanien Themen: Fachkräfte Förderung Strategie und Rahmenbedingungen

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