StartseiteAktuellesNachrichtenStaatliche Hochschulen in Japan: Diskussion um Senkung der Zuschüsse und Erhöhung der Studiengebühren

Staatliche Hochschulen in Japan: Diskussion um Senkung der Zuschüsse und Erhöhung der Studiengebühren

Berichterstattung weltweit

Erhöhung der Studiengebühren an staatlichen Universitäten in der Diskussion / Staatliche Universitäten besorgt über mögliche Senkung der Zuschüsse für Betriebskosten / Stärkere leistungsbezogene Verteilung von finanziellen Mitteln an staatlichen Universitäten.

Wie die Japan Society for the Promotion of Science JSPS (01/2016) im aktuellen "Rundschreiben aus Wissenschaft und Forschung" berichtet, schlägt das japanische Finanzministerium (Ministry of Finance, MOF) vor, die Zuschüsse für Betriebskosten der staatlichen Universitäten bis 2031 jährlich um einen Prozent zu kürzen. Derzeit stehen diese Zuschüsse für etwa 30 bis 40 Prozent des Haushalts der staatlichen Universitäten; das MOF möchte die Gesamtzuschüsse so von derzeit umgerechnet etwa 8,8 Mrd. Euro auf 7,9 Mrd. Euro bis 2031 senken. Um die dann fehlenden Einnahmen auszugleichen, schlägt das MOF den Universitäten vor, die Studiengebühren jährlich um 1,6 Prozent zu erhöhen.

Das japanische Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (MEXT) hat sich bereits gegen die Vorschläge ausgesprochen und befürchtet, dass die Studiengebühren gemäß den Vorschlägen von derzeit 4.338 Euro por Jahr auf 7.472 Euro steigen würden. Experten warnen darüber hinaus vor etwaigen Folgen der Kürzung der Zuschüsse, wie etwa der Schließung oder Fusion von Universitäten.

Die Universitäten Chiba, Kanazawa, Okayama, Nagasaki und Kumamoto veröffentlichen bereits im November 2015 eine gemeinsame Erklärung, in der sie Stellung zu den Plänen bezogen: „Wenn es zu einer umfangreichen Erhöhung der Studiengebühren kommt, wird das zu einer weiteren Vergrößerung des Bildungsgefälles führen".

Die japanische Regierung hat bereits beschlossen, die staatlichen Zuschüsse für Betriebskosten ab dem 01.04.2016 verstärkt auf Basis von Forschungserfolgen und Reformen in den Organisationsstrukturen der Universitäten zu verteilen, um den Wettbewerb zwischen diesen zu erhöhen. Bezüglich der Evaluation wird es den Universitäten freigestellt, sich für eine von drei Kategorien zu entscheiden: "Beitrag zur Belebung der Region durch Ausbildung von hochqualifizierten Arbeitskräften und Lösung von Problemen", "nationale und globale Forschung und Lehre auf Fachgebieten, auf denen die Universität ihre Stärken hat" und "im globalen Vergleich exzellente Forschung und Lehre".

Zum Nachlesen:

Quelle: Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) Redaktion: Länder / Organisationen: Japan Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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