StartseiteAktuellesNachrichtenStammzellen von französischen Forschern 17 Tage nach Todeseintritt reaktiviert

Stammzellen von französischen Forschern 17 Tage nach Todeseintritt reaktiviert

Einem französischen Forschergruppe gelingt die Entnahme von reaktivierbaren Muskel- und Rückenmarkstammzellen post mortem.

Forscher des Institut Pasteur, der Université de Versailles –Saint Quentin-en-Yvelines, des AP-HP („Assistance Publique Hôpitaux de Paris“) und des CNRS unter  Leitung der Professoren Fabrice Chrétien und Shahragim Tajbakhsh vom Institut Pasteur haben zum ersten Mal den beim Menschen und bei der Maus den Nachweis geführt, dass Stammzellen die Fähigkeit haben, in einem „Tiefschlaf“ zu verharren, wenn ihr Umfeld ihnen feindlich ist; dies auch mehrere Tage nach dem Tod einer  Person.

Die Fähigkeit der Stammzellen, ihre Stoffwechselaktivität („activité métabolique“) beträchtlich einzuschränken, erlaubt es ihnen, ihr Potenzial der Zellteilung zu erhalten. Dies ermöglicht es ihnen, die Reparatur und das Wachstum eines Organs oder eines Gewebes zu begünstigen, wenn ihre Milieubedingungen sich wieder verbessert haben.  

Diese Entdeckung lässt – so eine Pressemitteilung der beteiligten französischen Forschungseinrichtungen vom 12.6.2012 - therapeutische Anwendungsmöglichkeiten für zahlreiche Krankheiten möglich erscheinen. Sie könnte eine neue Quelle und vor allem neue Konservierungsmetoden für Stammzellen zum therapeutischen Gebrauch bei Vorliegen bestimmter Pathologien  z.B. Leukämie eröffnen.

Therapeutische Anwendungen müssten jedoch noch zahlreiche Prüfungsstadien durchlaufen, bevor sie endgültig in der Praxis eingeführt werden könnten.

Le Figaro vom 13.6.2012 berichtet in seinem Wissenschaftsteil unter der Überschrift „Des cellules souches réanimées 17 jours après un décès“ ( Damien Mascret) ausführlich über das Experiment. Die in dem Artikel wiedergegebenen ergänzenden Erläuterungen von Professor Fabrice Chrétien (Neuropathologe) und Professor Marc Lemaître (Institut de génomique fonctionnelle, Montpellier) enhält ergänzende Informationen. Der Artikel ist unter der nachstehenden Internetanschrift verfügbar:

http://sante.lefigaro.fr/actualite/2012/06/12/18374-cellules-reanimees-17-jours-apres-deces

Das Team um Fabrice Chrétien hat anschließend  mit Erfolg die von ihnen gewählte  Vorgehensweise auch an Stammzellen des Rückenmarks an seit 4 Tagen toten Mäusen angewandt.

Quelle: Institut Pasteur Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Lebenswissenschaften

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