StartseiteAktuellesNachrichtenStartschuss für internation „North Sea Wrecks“-Projekt: Erforschung von verklappter Munition und Kriegswracks in der Nordsee

Startschuss für internation „North Sea Wrecks“-Projekt: Erforschung von verklappter Munition und Kriegswracks in der Nordsee

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Kick-Off-Treffen mit internationalen Partnern im Deutschen Schifffahrtsmuseum zum Start des Projektes „North Sea Wrecks“ zur wissenschaftlichen Erforschung sowie politischen und historischen Aufarbeitung der Problematik von verklappter Munition, Kriegswracks und der daraus resultierenden Umweltverschmutzung in der Nordsee.

Am 17. Oktober kamen in Bremerhaven zum Start des von der EU geförderten Projekts „North Sea Wrecks“ die internationalen Projektpartner zu einem Kick-Off-Meeting zusammen. Das mit über vier Millionen Euro budgetierte Projekt widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung sowie der politischen und historischen Aufarbeitung der Problematik von verklappter Munition, Kriegswracks und der daraus resultierenden Umweltverschmutzung in der Nordsee. Es wird durch das Deutsche Schifffahrtsmuseum koordiniert und ermöglicht über einen Zeitraum von vier Jahren die enge Zusammenarbeit von ca. 30 europäischen Partnern auf verschiedenen Ebenen.

Die Nordsee ist verschmutzt – und das nicht nur mit Tausenden Schiffs- und Flugzeugwracks aus den zwei Weltkriegen, deren Ladungen und Treibstofftanks noch immer eine Gefahr darstellen. Auch tonnenweise konventionelle und chemische Munition wurde auf hoher See oder in Küstennähe verklappt und verrottet seitdem auf dem Grund des Meeres. All diese Hinterlassenschaften stellen eine unkalkulierbare Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Sogenannte Blue Growth Operations, wie die kommerzielle und die private Seefahrt, der Tourismus, MariCulture und die Off-Shore-Windparkindustrie, sind besonders davon betroffen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beklagen schon seit Langem den Mangel an Informationen zur Lokalisierung von Wracks, Munition und verklappten chemischen Waffen, der zum Großteil auf einer kaum entwickelten wissenschaftlichen Kooperationsstruktur zwischen den Anrainerstaaten der Nordsee beruht.

Das Projekt „North Sea Wrecks“ leistet einen großen Beitrag, diesen Mangel mit Hilfe von grenz- und forschungsübergreifenden Methoden zu beheben. Beteiligt sind neben dem Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM), das die Leitung übernimmt, unter anderem:

  • Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung,
  • Vlaams Instituut voor de Zee vzw, Aarhus University – Department of Geoscience,
  • Stichting NHL Stenden Hogeschool – Maritiem Instituut Willem Barentsz,
  • EGEOS GmbH,
  • Periplus Consultancy BV,
  • Forsvarets Forskningsinstitutt,
  • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Institut für Toxikologie und Pharmakologie.

Zusammen werden zum Beispiel die Standorte von Wracks, Ladung und Abfällen am Meeresboden identifiziert, kartiert und bewertet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Umsetzung einer gemeinsamen Strategie zur Bewältigung der wirtschaftlichen, ökologischen und sicherheitsrelevanten Herausforderungen, die durch die vorhandenen Schiffs- und Flugzeugwracks, verlorene Ladung, den deponierten chemischen Abfall und durch Munition entstehen, um die nachhaltige Bewirtschaftung des Ökosystems der Nordsee zu verbessern. Unter Leitung des DSM wird eine Wanderausstellung entworfen und produziert.

Quelle: Deutsches Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte / IDW Nachrichten Redaktion: von Alexander Bullinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Niederlande Norwegen EU Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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