Wie funktioniert unser Gedächtnis und wie lernen wir? Das sind die großen Fragen, die Hannah Monyers Forschung antreiben. Die Neurobiologin konzentriert sich auf die molekularen Mechanismen, die zu synchronen neuronalen Netzwerkaktivitäten führen und diese beeinflussen. Dabei beginnen zahlreiche Nervenzellen gleichzeitig zu „feuern“ und ermöglichen damit unter anderem kognitive Prozesse wie Lernen und Erinnern. Monyers Ziel ist es, neue Erkenntnisse über die Zellen und Moleküle zu finden, die bei diesen Prozessen Schlüsselrollen einnehmen. So erhoffen sich die Wissenschaftler auch neue Einblicke in die Vorgänge bei psychischen und neurologischen Krankheiten, die mit einem Verfall kognitiver Fähigkeiten einhergehen.
Der Tsungming Tu-Preis geht zurück auf ein 2006 geschlossenes Kooperationsabkommen zwischen der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem taiwanesischen National Science Council. Er wird an international anerkannte Wissenschaftler für außergewöhnliche Leistungen verliehen und soll die deutsch-taiwanesischen Wissenschaftsbeziehungen stärken. Im Jahr 2011 war Harald zur Hausen unter den Preisträgern, im Jahr 2016 Christoph Plass, damit ist Hannah Monyer bereits die dritte Preisträgerin aus dem DKFZ.
Der in diesem Jahr mit 75.000 US Dollar dotierte Tsungming Tu-Preis wurde am 14. März im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Taipeh vergeben. Namensgeber der Auszeichnung ist der Mediziner Tu Tsung Ming, der 1922 als erster Taiwanese den Doktorgrad in der Medizin erlangte.