Der türkische Hochschulrat YÖK hat Anfang Oktober 2025 in Ankara die Roadmap "2030’a Doğru Türk Yükseköğretiminin Yol Haritası" (in türkischer Sprache) vorgestellt. Der Fahrplan sieht vor, türkische Universitäten bis zum Jahr 2030 durch eine ganzheitliche, messbare und handlungsorientierte Strategie als weltweit anerkannte Vorbilder für Exzellenz zu etablieren.
Die Roadmap stützt sich auf vier strategische Säulen:
- qualitätsorientiertes Prozessmanagement und Führung,
- digitale Transformation und datenbasiertes Management,
- nationale und internationale Reputation und Sichtbarkeit sowie
- unternehmerische und innovative Universitäten.
Das Dokument enthält konkrete Schritte und Zeitpläne zur Umsetzung der Roadmap. Zudem werden Indikatoren benannt, die den Hochschulen ermöglichen, ihre Leistung zu bewerten, ihre Stärken auszubauen und bei Bedarf Verbesserungen vorzunehmen. Damit soll ein transparenter und einheitlicher Rahmen für alle Hochschuleinrichtungen in der Türkei geschaffen werden.
Ein wesentlicher Bestandteil der Reform ist die Einführung eines praxisorientierten Ausbildungsmodells, das auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes abgestimmt ist. Derzeit werden hierzu Daten erfasst und öffentlich-private Partnerschaften angebahnt, die Ministerien, Handelskammern und Industrieverbände einschließen. Das Modell wird zunächst in Pilotregionen erprobt. Bei Erfolg soll es landesweit ausgerollt und sowohl an Berufsschulen als auch in Bachelor-Studiengängen integriert werden.
Der Fahrplan legt zudem einen Schwerpunkt auf die Internationalisierung. Die Türkei will ihre Beziehungen insbesondere zu den Turkstaaten sowie zu islamischen und afrikanischen Ländern stärken. Beispielsweise durch die türkisch-aserbaidschanische Universität in Baku, die Internationale Türkische Staatsuniversität in Taschkent und die türkisch-syrische Freundschaftsuniversität in Damaskus, die bald eröffnet wird. Diese Einrichtungen sollen Programme in Zusammenarbeit mit türkischen Universitäten anbieten, um grenzüberschreitende Bildung zu fördern und die globale Position der Türkei in der Hochschulbildung zu stärken.
Qualitätssicherung und Akkreditierung sind von zentraler Bedeutung für die Verbesserung der internationalen Anerkennung. Bis 2027 sollen alle Universitäten evaluiert und die Ergebnisse in der Datenbank des Europäischen Registers für Qualitätssicherung im Hochschulwesen (EQAR) veröffentlicht werden. Dadurch soll die automatische Anerkennung türkischer Abschlüsse in Europa erleichtert werden.
Zum Nachlesen
- Daily Sabah (02.10.2025): Türkiye unveils 2030 road map to make its universities globally leading