Was ist der Nationalsozialismus? Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik streiten über diese Frage seit den ersten großen Wahlerfolgen Hitlers. Gemeinsam mit Historikern der University of Southampton und gefördert von der VolkswagenStiftung hat der Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg für den 17. und 18. März 2016 Expertinnen und Experten aus Deutschland, Großbritannien, Dänemark und den USA zur Diskussion dieser Frage auf dem neuesten Stand der Forschung eingeladen.
Der Workshop "Den Nationalsozialismus deuten: Wissen, Öffentlichkeit und Politik" will die Bedingungen untersuchen, unter denen das Wissen über den Nationalsozialismus entstanden ist. Die Leitfragen dabei sind: Welche Wechselwirkungen zwischen öffentlichen und wissenschaftlichen Kontroversen bestanden? Welche Rolle spielten die Erfahrungen und Deutungen der Emigranten? Von welchen transnationalen Vorstellungen über den Nationalsozialismus waren Kriegsverbrecherprozesse und Entnazifizierung, empirische Sozialforschung oder die ersten Forschungsinstitutionen geprägt? Und welche Deutungen des „Dritten Reiches“ haben Medien wie das Fernsehen oder Museen vermittelt?
"Wir wollen versuchen, die Potentiale einer 'Wissensgeschichte des Nationalsozialismus' auszuloten", fasst Prof. Dr. Dietmar Süß, Inhaber des einladenden Augsburger Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte, zusammen.
Das Programm umfasst 13 Vorträge zu vier Themenbereichen: "Transnationale Wissensformierung während und nach dem Zweiten Weltkrieg", "Institutionen und Öffentlichkeit", "Biographische Zugänge" und "Interdisziplinäre Perspektiven".
Der Tagungsort ist das Bayerische Armeemuseum, Neues Schloss, Paradeplatz 4, 85049 Ingolstadt. Die Teilnahme setzt eine bestätigte Anmeldung per E-Mail an heidrun.kilian(at)phil.uni-augsburg.de voraus.
Kontakt:
Prof. Dr. Dietmar Süß
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Tel: 0821/598-2498
E-Mail: dietmar.suess(at)phil.uni-augsburg.de