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Universitäten Jena und Budapest erneuern Partnerschaftsvertrag

Die Partnerschaft zwischen der Eötvös-Loránd-Universität Budapest (ELTE) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) besteht seit 50 Jahren.

Am 5. Dezember 1963 wurde der erste Kooperationsvertrag zwischen den beiden Universitäten unterzeichnet. Am 04.07.2013 unterschrieben die Rektoren Prof. Dr. Klaus Dicke (FSU) und Prof. Dr. Barna Mezey (ELTE) die Neuauflage des Vertrags bei einem kleinen Festakt im Senatssaal der Jenaer Universität. Damit ist auch für die nächsten fünf Jahre der Austausch von Wissenschaftlern, Studierenden und Mitarbeitern in beide Richtungen gesichert. „Wir sind stolz und glücklich über die fünf Jahrzehnte lange Zusammenarbeit, die fast das ganze Fächerspektrum umfasst“, sagte Rektor Dicke. Sein Budapester Kollege Mezey unterstrich: „Wir sind auch in Zukunft bereit zur Zusammenarbeit“.

Der Austausch ist bereits intensiv mit Leben gefüllt. Dass dabei auch offene Kritik unter Partnern möglich ist, zeigte der Festakt, bei dem auch die aktuellen rechtsradikalen und antisemitischen Tendenzen in Ungarn angesprochen wurden. Der Jenaer Historiker Prof. Dr. Joachim von Puttkamer präsentierte das von ihm geleitete Imre Kértesz Kolleg, an dem auch Forschungen zum Antisemitismus angesiedelt sind. Dies sei in Deutschland ebenso wie in Ungarn nicht nur ein historisches, sondern ein sehr gegenwärtiges Problem, dem man sich stellen müsse. Er lobte die Erklärung des ELTE-Senats, der sich entschieden von antisemitischen Vorfällen distanziert hat, mahnte aber auch, der gesellschaftlichen Spaltung aktiv entgegenzuwirken, statt vermeintlich bedrohte nationale Identitäten zu verteidigen. „Wir müssen unsere nationale Geschichte nicht verleugnen, um uns als Europäer zu begreifen”, ist sich der Jenaer Zeithistoriker sicher. Auf diesem Weg spielen Universitäten eine wichtige Rolle, betonte auch Prof. Dicke. Universitäten müssen Freiheit vordenken und vorleben, sagte der Jenaer Rektor und versicherte der Budapester Delegation die Solidarität der FSU bei der Abwehr antidemokratischer Tendenzen.

Die alte, neue Beziehung wird bereits im Spätsommer durch eine Veranstaltung in Budapest mit weiterem Leben gefüllt.

Quelle: IDW Nachrichten / Friedrich-Schiller-Universität Jena Redaktion: Länder / Organisationen: Ungarn Themen: Bildung und Hochschulen

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