StartseiteAktuellesNachrichtenUniversitäten Kiel und Halifax: Voneinander lernen – miteinander wachsen

Universitäten Kiel und Halifax: Voneinander lernen – miteinander wachsen

Die Universitäten Kiel und Halifax (Kanada) wollen künftig eng kooperieren. Als Teil ihres Qualitätsmanagements und ihrer Internationalisierungsstrategie erprobt die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in der Benchmark-Partnerschaft mit der nordamerikanischen Dalhousie University (DAL) erstmals eine vollkommen neue Form der internationalen Zusammenarbeit.

Um Möglichkeiten der künftigen Kooperation auszuloten, treffen sich derzeit Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kiel und Kanada in Kiel. In gemeinsamen Arbeitsitzungen tauschen sie sich über die Themenbereiche Meeres- und Lebenswissenschaften sowie über eine moderne Hochschul- und Wissenschaftsorganisation aus. Am Donnerstag, 13. September, unterzeichneten der Vizepräsident für Forschung und Internationales der CAU, Professor Thomas Bosch, und die Leiterin der zwölfköpfigen Delegation aus Kanada, Vizepräsidentin Dr. Carolyn Watters, in Anwesenheit der Botschaftsrätin für Wissenschaft und Technologie Kanadas in Deutschland, Dr. Jennifer E. Decker, ein Memorandum of Understanding, das die Eckpunkte für die weitere Entwicklung der Partnerschaft beschreibt.

DAL-Vizepräsidentin Carolyn Watters sagte: „Der Kiel-Dalhousie Workshop war für uns sehr erfolgreich und hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir haben sechs Bereiche identifiziert, in denen wir den Austausch vertiefen werden. Besonders die Zusammenarbeit im Bereich der Verwaltung dürfte bei Universitäten in dieser Form einzigartig sein. Kommendes Frühjahr wollen wir bei einem Workshop in Dalhousie drei oder vier der Themen in einem weiteren Workshop vertiefend diskutieren.“

Im Bereich der Meereswissenschaften sollen mit dem Joint-Workshop die seit Jahren bestehenden guten Kontakte zwischen Kiel und Halifax ausgebaut und um neue Bereiche erweitert werden. Hierfür habe der Workshop wertvolle Impulse, vor allem in den Bereichen des Seerechts und in der Volkswirtschaft zur nachhaltigen Nutzung des Ozeans, aber auch zur Klimaentwicklung im Nordatlantik gesetzt, betonte Professor Ralph Schneider, Vizesprecher des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ und Klimaforscher an der CAU. Schneider: „Diese Fachgebiete sind im Exzellenzcluster ‚Ozean der Zukunft’ schon heute wichtige Eckpfeiler der integrativen Kieler Meeresforschung. Künftig wollen wir die Forschung über die Fächergrenzen hinweg und mit unseren internationalen Partnern vertiefen. Der Workshop zwischen Kiel und Halifax bildet dafür einen wichtigen Auftakt“.

CAU-Vizepräsident Thomas Bosch bezeichnete die Gespräche mit den kanadischen Kolleginnen und Kollegen nach dem ersten Tag als fruchtbar, konstruktiv und lehrreich. Bosch: „Die Universität Dalhousie ist in den Lebenswissenschaften ähnlich stark aufgestellt wie die CAU und darauf konzentriert, Interaktionen von Mikroben mit Wirtsorganismen zu verstehen. Dabei stehen evolutionsbiologische Ansätze der Genomanalyse im Vordergrund. Ähnlich wie in Kiel wird der Bedeutung der Umwelt beim Erhalt von Gesundheit und dem Ausbruch von Krankheiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der Workshop hat allen Beteiligten wertvolle Impulse für ihre weitere Arbeit gegeben und geholfen, das neue Wissenschaftsgebiet ‚Environmental Genomics’ zu etablieren.“

Mit der strategischen Partnerschaft zwischen Kiel und Dalhousie werden erstmals auch die Verwaltungen der Universitäten in eine internationale Kooperation einbezogen. In einer umfassend globalisierten Wissenschaftswelt sollen Antworten auf die Herausforderungen des modernen Wissenschaftssystems in unterschiedlichen kulturellen und rechtlichen Kontexten gefunden werden. Dies werde, so CAU-Kanzler Frank Eisoldt, nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung und Management bereichern, sondern den konsequenten Weg der Internationalisierung der Christian-Albrechts-Universität befördern. Eisoldt: „Die Tatsache, dass neben den Fachwissenschaften auch die Führungskräfte der beiden Verwaltungen miteinander ins Gespräch kommen und über verwaltungsspezifische Aspekte diskutieren, hat uns eine völlig neue Perspektive auf unsere Arbeit eröffnet. Es ist faszinierend zu erleben, wie ähnliche wissenschaftliche Institutionen, die in unterschiedlichen Ländern unter unterschiedlichen Bedingungen erfolgreich agieren, voneinander lernen können“.

Quelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Redaktion: Länder / Organisationen: Kanada Themen: Geowissenschaften Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Bildung und Hochschulen

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