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Universitäten Paris Sorbonne und Pierre-et-Marie-Curie kündigen Fusion an

Die französischen Universitäten Paris Sorbonne (Paris 4) und Pierre-et-Marie-Curie (UPMC) wollen 2018 fusionieren und damit eine große pluridisziplinäre Forschungsuniversität internationalen Rangs gründen. Das kündigten beide Einrichtungen am 15. September 2015 an.

Die Universitäten arbeiten seit mehreren Jahren im Pariser Hochschulverbund Pôle Sorbonne Universités eng zusammen und sehen die Zeit gekommen, eine neue Einrichtung zu gründen, um sich weiter zu entwickeln. Der Präsident der UPMC Jean Chambaz betont, dass die Partner ihr Vorhaben nicht als Fusion sehen, sondern als „Erhalt der Einheiten in einem neuen Ganzen“. Die naturwissenschaftlich ausgerichtete UPMC zählt zu den international erfolgreichsten Hochschuleinrichtungen des Landes und belegt bei entsprechenden Rankings regelmäßig den ersten Platz unter den französischen Universitäten. Paris 4 ist die größte rein geistes- und sozialwissenschaftliche Universität in Frankreich und geht wie Paris 1 Panthéon-Sorbonne auf die historische Sorbonne aus dem 13. Jahrhundert zurück.

Die Mitglieder der Universitäten entscheiden über den Vorschlag ihrer Leitungen bei den Hochschulratswahlen im Februar 2016. Darauf soll ein Jahr Vorbereitung mit Arbeitsgruppen zu Forschung, Studienbedingungen und den Steuerungsstrukturen der neuen Einrichtung folgen. In diesem Zeitraum sollen die Universitätsangehörigen auch über einen Namen für die neue Einrichtung sowie die Organisation der zentralen Einrichtungen diskutieren. Jean Chambaz und Barthélémy Jobert, Präsident von Paris 4, betonen: „Die Veränderungen, die die Schaffung der neuen Universität mit sich bringt, werden ab 2018 nur schrittweise im Rahmen kollektiver Verhandlungen umgesetzt.“ Fest steht nur, dass die neue Universität aus drei Fakultäten bestehen soll: Naturwissenschaften, Medizin und Geistes- und Sozialwissenschaften. Der neue gemeinsame Hochschulrat soll dann im Dezember 2017 gewählt werden.

Es ist die erste Fusion von Pariser Universitäten. Wird sie umgesetzt, zählt die neue Einrichtung 54.000 Studierende, 5.600 Wissenschaftler und 4.200 Verwaltungsmitarbeiter. Unter anderem wären allein etwa zehn Prozent aller Doktoranden in Frankreich dort eingeschrieben. Die Präsidenten hoffen auf die Erweiterung um weitere Universitäten wie etwa die rechtswissenschaftliche Panthéon-Assas (Paris 2) oder die ebenfalls am Pariser Hochschulverbund beteiligte technisch ausgerichtete UTC (Université de technologie de Compiègne). In den Regionen haben seit 2009 an einigen Standorten mit ursprünglich mehreren Universitäten pro Stadt bereits Fusionen stattgefunden, unter anderem in Straßburg, Aix-en-Provence und Marseille sowie Bordeaux.

Quelle: educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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