StartseiteAktuellesNachrichtenVorstellung des Sustainable Development Solutions Network in Berlin

Vorstellung des Sustainable Development Solutions Network in Berlin

Am 19. März stellte der Ökonom Jeffrey D. Sachs das von ihm geleitete Sustainable Development Solutions Network (SDSN) der Vereinten Nationen in Berlin vor.

Im Rahmen der von SDSN, Deutschem Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und ICC Deutschland durchgeführten Veranstaltung „New pathways towards global sustainability” äußerte sich DIE-Direktor Dirk Messner: „Die aktuellen globalen Herausforderungen wie die Klimakrise, eskalierende Nahrungsmittelpreise und die instabilen Weltfinanzmärkte rufen nach nachhaltigen Lösungen und nach neuartigen Allianzen. Traditionelle Rollenverteilungen zwischen Staat und Wirtschaft, zwischen Nord und Süd oder zwischen Wissenschaft und Praxis müssen durch innovative Netzwerke von handlungswilligen und handlungsfähigen Akteuren verändert werden.“

Das unter der Schirmherrschaft von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im August 2012 gegründete Solutions Network entwickelt diese praktischen Lösungsansätze: „Wir wollen weltweit neue Technologien und Kooperationen mobilisieren, um Durchbrüche in Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft, Erziehung, Energie und Governance zu erzielen. Dazu bringen wir Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zusammen an einen Tisch“, äußerte sich Jeffrey D. Sachs in Berlin. Um Einfluss auf aktuelle Prozesse der globalen politischen Agenda zu nehmen, berät das Netzwerk u. a. das High Level Panel der Vereinten Nationen zur Etablierung einer Post-2015-Agenda. Eine der zentralen Fragen ist hier, wie die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) sinnvoll mit den auf der Rio+20-Konferenz vereinbarten Sustainable Development Goals (SDGs) kombiniert werden können.

Bei der Bewältigung der Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung spielt die Wirtschaft eine essentielle Rolle: „Unternehmen tragen durch innovative Geschäftsmodelle, Technologien und Dienstleistungen zur langfristigen Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung bei“, sagte ICC-Deutschland-Präsident Manfred Gentz. „Allerdings sind noch erhebliche Anstrengungen nötig, um diese Lösungen und deren Verbreitung voranzutreiben“, so Gentz weiter. „Foren wie das SDSN können genau hier ansetzen durch gezielten Austausch über geeignete Rahmenbedingungen für die beschleunigte Umsetzung.“

Führende deutsche Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler sind bereits im Solutions Network aktiv. Gemeinsam mit gesellschaftlichen und politischen Akteuren diskutierten sie im Rahmen der deutschen Auftaktveranstaltung in Berlin auch Erfahrungen und Lehren aus der deutschen Energiewende. „Deutsche Unternehmen sind seit langem bemüht, durch Innovationen, die wirtschaftliche, sozialverträgliche und ökologische Entwicklung verantwortungsbewusst zu fördern. Wirklich erfolgreich werden wir aber nur sein, wenn insoweit ein international abgestimmtes Vorgehen gewährleistet ist; wie die ICC es als einen ihrer Schwerpunkt fordert“, betonte Gentz anlässlich der SDSN-Auftaktveranstaltung in Berlin. Welchen Beitrag kann der deutsche Ansatz für nachhaltige Energielösungen in anderen Ländern leisten? Brauchen wir einen Club of Low Carbon Pioneers, der eine Vorreiterrolle im Übergang zu einer klimaverträglichen Weltwirtschaft einnimmt?

Mit Bundespräsident a. D. Horst Köhler, der als Mitglied des UN High-level Panel on the Post-2015 Development Agenda aktiv an der Ausgestaltung einer langfristigen Entwicklungsagenda arbeitet, diskutierten im Anschluss SDSN-Direktor Jeffrey Sachs, DIE-Direktor Dirk Messner und Klaus M. Leisinger, Vorsitzender des Stiftungsrats der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung u. a. die Frage, wie die Weltgemeinschaft ihren Weg hin zu einer globalen Nachhaltigkeitsagenda beschreiten kann. „Wir brauchen nicht nur gemeinsame Entwicklungsziele, sondern wir müssen unsere Gesellschaften in Richtung Nachhaltigkeit transformieren. Dazu ist es notwendig, verbindliche Zielvorgaben zu treffen, um globalen Herausforderungen heute und in Zukunft zu begegnen“, so Dirk Messner.

Über das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE):

Das DIE baut Brücken zwischen Theorie und Praxis und setzt auf die Zusammenarbeit in leistungsstarken Forschungsnetzwerken mit Partnerinstituten in allen Weltregionen. Seit seiner Gründung im Jahr 1964 vertraut das Institut auf das Zusammenspiel von Forschung, Beratung und Ausbildung. Das DIE berät auf der Grundlage unabhängiger Forschung öffentliche Institutionen in Deutschland und weltweit zu aktuellen Fragen der Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Immer montags kommentiert das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik in seiner Aktuellen Kolumne auf der Startseite der DIE-Homepage die neuesten Entwicklungen und Themen der internationalen Entwicklungspolitik. Am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Institut wird von Prof. Dr. Dirk Messner (Direktor) und Dr. Imme Scholz (stellv. Direktorin) geleitet.
http://www.die-gdi.de

Über das Sustainable Development Solutions Network (SDSN):

Das SDSN wurde im August 2012 von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon ins Leben gerufen. Sein Ziel ist, praktische Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler, nationaler, regionaler und globaler Ebene zu intensivieren und zu unterstützen. Diese Zielstellung wird über vier operative Ziele verfolgt: (i) inhaltliche Unterstützung des „High-Level Panels“ (HLP) zur post-2015 Agenda; (ii) Aufbau von zwölf thematischen Gruppen zu den Kernfragen der nachhaltigen Entwicklung; (iii) Konzeption und Umsetzung von „Solution Initiatives“, die einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten können; und (iv) Aufbau regionaler SDSN-Netzwerke zur Unterstützung praktischer Lösungsansätze auf regionaler Ebene. Für diese Ziele mobilisiert das SDSN Universitäten, Forschungszentren, Privatunternehmen und die Zivilgesellschaft in allen Teilen der Welt.
http://www.unsdsn.org

Über ICC Deutschland:

Die Internationale Handelskammer (ICC) ist der Spitzenverband der Weltwirtschaft. Seit ihrer Gründung 1919 fördert sie offene Märkte und fairen Wettbewerb und repräsentiert die Interessen von Mitgliedsunternehmen aus mehr als 120 Ländern. Als Vertretung der Privatwirtschaft ist sie Dialogpartner beispielsweise für die Vereinten Nationen, die WTO, die G20 sowie nationale Regierungen. Sie unterstützt durch ihre weltweit genutzten Regelwerke eine effiziente Abwicklung internationaler Geschäfte. Der Internationale Schiedsgerichtshof der ICC ist die renommierteste Institution zur privatwirtschaftlichen Streitbeilegung. Zu den Mitgliedern der ICC Deutschland gehören global agierende Konzerne und Mittelständler, Industrie- und Handelskammern sowie Spitzen- und Fachverbände und Anwaltskanzleien.
http://www.icc-deutschland.de 

Quelle: IDW Nachrichten / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) Redaktion: Länder / Organisationen: Global Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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