StartseiteAktuellesNachrichtenWie entstehen gesundheitliche Ungleichheiten – und wie kann man sie reduzieren? - Gemeinsame Konferenz des EU-Projekts SDH-Net und der WHO zu den sozialen Determinanten von Gesundheit

Wie entstehen gesundheitliche Ungleichheiten – und wie kann man sie reduzieren? - Gemeinsame Konferenz des EU-Projekts SDH-Net und der WHO zu den sozialen Determinanten von Gesundheit

Am 27. Mai 2015 diskutierten Mitglieder des EU-geförderten Social Determinants of Health Netzwerks mit Vertretern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf bei einer gemeinsam organisierten Konferenz, wie Forschungskapazitäten und politische Strategien zur Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichheit gestärkt werden können.

Die sozialen Determinanten von Gesundheit (SDH) sind die gesellschaftlichen Einflussfaktoren wie Bildung und Einkommen, die innerhalb und zwischen Ländern zu erheblicher gesundheitlicher Ungleichheit führen. Im Jahr 2011 haben sich in Rio 125 VN-Mitgliedsstaaten mit einer Deklaration verpflichtet, die sozialen Determinanten von Gesundheit stärker zu berücksichtigen. Die dafür notwendige Forschung geschieht bisher überwiegend in Europa und Nordamerika. Für den Politiktransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern ist der Aufbau von Forschungskapazitäten vor Ort notwendig.

Das Projekt „Building Sustainable Capacity for Research for Health and its Social Determinants in Low and Middle Income Countries“(SDH-Net) wird durch das 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission mit 2 Mio. Euro kofinanziert. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren (Oktober 2011 bis September 2015) und wird im Rahmen eines Gesamtauftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH koordiniert. Das Netzwerk besteht aus neun Universitäten aus Afrika, Lateinamerika und Europa sowie der internationalen Nichtregierungsorganisation Council on Health Research for Development (COHRED). Ziel des Projekts ist der nachhaltige Aufbau von Forschungskapazitäten im Bereich soziale Determinanten von Gesundheit in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Durch die Befähigung von Individuen und Institutionen soll SDH als ein Forschungszweig etabliert und der Wissenschaft-Praxis-Transfer verbessert werden. Diese Ziele wurden im Laufe des Projekts durch folgende Aktivitäten erreicht:

  • Aufbau eines Forschungsnetzwerks und Süd-Süd-Austausch
  • Ermittlung des Bedarfs und positiver Beispiele durch ein Mapping der Forschungslandschaft in den beteiligten Ländern
  • Entwicklung und Pilotierung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zu Forschungsinhalten und Methoden sowie zu Forschungskommunikation und –management

Bei der gemeinsam vom SDH-Net Projekt und dem WHO Department of Public Health, Environmental and Social Determinants of Health durchgeführten Konferenz wurden die Ergebnisse und Produkte von WHO und SDH-Net ausgetauscht und Synergien identifiziert. Die WHO hat ein Training zur Berücksichtigung von Gesundheit in allen Politikfeldern (Health in All Policies) entwickelt und unterstützt Partnerländer bei der Reduktion gesundheitlicher Ungleichheit. Vereinbart wurde die gemeinsame Durchführung und Weiterentwicklung von Trainings und die Nutzung einer Internetplattform zum Austausch von Produkten und Umsetzungserfahrungen. Weiterhin ist es vorgesehen die Ergebnisse von SDH-Net im Rahmen der laufenden Vorhaben der GIZ zu verbreiten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Webseite http://www.sdh-net.eu/. Alle im Rahmen des Projekts entwickelten Kurse sind auf der Webseite http://tie.inspvirtual.mx/portales/sdhnet/ kostenlos verfügbar.

Kontakt:

Dr. Johanna Offe, Siri Nanz
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
E-Mail: sdh-net(at)giz.de

Quelle: Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH - GIZ Redaktion: Länder / Organisationen: Global EU Themen: Lebenswissenschaften Ethik, Recht, Gesellschaft

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