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Wissenschaftler fordern Unterstützung für afrikanische Forschung

Berichterstattung weltweit

Im Vorfeld des Europa-Afrika-Gipfels in Abidjan vom 29. bis 30. November forderte eine Gruppe afrikanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu auf, die wissenschaftliche und technologische Forschung auf dem afrikanischen Kontinent stärker zu unterstützen.

"Der afrikanische Kontinent leidet trotz der intellektuellen Kompetenz seiner Forscher an vielen Mängeln und Schwächen in der wissenschaftlichen Forschung und Technologie", schreiben die Unterzeichner in ihrem "Aufruf von Abidjan 2017 für die Wissenschaft und Technologie“. Der in französischer Sprache verfasste "Appel d’Abidjan" wurde von der Ministerin für Forschung und Hochschulbildung von Côte d'Ivoire, Ramata Ly-Bakayoko, initiiert und von Forschern und Akademikern aus Westafrika unterzeichnet.

Die Wissenschaftler bemängeln, dass die meisten afrikanischen Länder weniger als 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung bereitstellen. Dies liege deutlich unter dem Ein-Prozent-Ziel des Lagos Aktionsplans 1980-2000. "Die Situation der afrikanischen Forschung ist katastrophal, mit weniger als 100 Publikationen pro Jahr in großen internationalen Zeitschriften, verglichen mit 3.000 aus Europa", sagte Professor Daouda Aïdara, Präsident der ivorischen Wissenschaftsakademie und ein weiterer Initiator des Aufrufs. "Damit Afrika wachsen kann, ist es wichtig, Forschung und Innovation mehr Raum zu geben, mit Budgets von mindestens 1% des BIP." Gefordert wird weiterhin die Einrichtung eines Afrikanischen Rates für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung nach dem Vorbild des Europäischen Forschungsrats.

Der Aufruf wurde von den Initiatoren gemeinsam mit dem französischen Forschungsinstitut für Entwicklung (Institut de recherche pour le développement - IRD) in einer parallel zum EU-Afrika-Gipfel ausgerichteten Veranstaltung zur Diskussion gestellt.

Zum Nachlesen (Französisch):

Quelle: Le Monde, IRD Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: EU Global Côte d'Ivoire Themen: Förderung Strategie und Rahmenbedingungen sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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