Dabei geht es um interreligiösen Dialog und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit schiitischen Theologen sowie den Austausch von Doktoranden. Der Vorwurf: Die URD sei eine staatlich gleichgeschaltete Institution und vertrete die Staatsideologie des Iran, sie sei also ein „ideologischer Arm der totalitären Diktatur“.
„Ohne Zweifel ist die Lage in Iran schwierig, die offizielle Politik des Landes hochproblematisch und die Beziehung zum Ausland stark belastet. Gerade in dieser Situation ist es notwendig, die wenigen noch vorhandenen Gesprächsfäden nicht abreißen zu lassen“, sagt Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bonn. Der DAAD unterstützt deshalb deutsche Hochschulen beim wissenschaftlichen Austausch auch mit Iran. Durch fachliche Interessen verbundene Wissenschaftler auf beiden Seiten sind für den Dialog prädestiniert – so auch die Theologen aus Potsdam und Qom mit ihrem gemeinsamen Projekt.
Der DAAD macht immer wieder die Erfahrung, dass auch unter schwierigen politischen Rahmenbedingungen, die vielerorts auf der Welt nicht unseren Wertmaßstäben entsprechen, Wissenschaft und intellektueller Austausch als Mittel gegen starre Ideologien wirken. Sie können neue Perspektiven eröffnen und Verständigung erleichtern.
Das Potsdamer Institut hat den DAAD um eine Stellungnahme zur Zusammenarbeit mit den Partnern in Qom gebeten. „Wir empfehlen, die Zusammenarbeit fortzusetzen, solange sie wissenschaftlich seriös möglich ist“, sagt dazu Margret Wintermantel. „Diejenigen, die sich auf deutscher Seite für diesen notwendigen Dialog engagieren, sollten ermutigt und nicht diskreditiert werden.“
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