StartseiteAktuellesNachrichtenZukunft für Kosovo: Technische Fachhoschule Georg Agricola und Universität Mitrovica vereinbaren Zusammenarbeit

Zukunft für Kosovo: Technische Fachhoschule Georg Agricola und Universität Mitrovica vereinbaren Zusammenarbeit

Im September unterzeichneten der Präsident der Technischen Fachhochschule Georg Agricola und der Rektor der Universität Mitrovica eine Absichtserklärung zum Aufbau einer Zusammenarbeit beider Hochschulen. Das Vorhaben wird von der Deutschen Botschaft in Pristina unterstützt.

Wenn Medien gegenwärtig über Kosovo berichten, geht es um Flüchtlinge, die das Land Richtung EU verlassen. Gründe zum Bleiben zu schaffen ist das Ziel einer Kooperation zwischen der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum (TFH) und der Universität Mitrovica. TFH-Präsident Prof. Dr. Jürgen Kretschmann und Prof. Dr. Alush Musaj, Rektor der Universität Mitrovica, unterzeichneten am 2. September eine Absichtserklärung zum Aufbau einer Zusammenarbeit beider Hochschulen. Sie wollen künftig Studierende, Lehrende und Nachwuchswissenschaftler austauschen. Die Deutsche Botschaft in Pristina unterstützt die Kooperation.

„Kosovo ist ein sehr rohstoffreiches Land, es fehlt aber an modernen Technologien und Know-how, um von den Bodenschätzen profitieren zu können.“, sagt Professor Kretschmann. „Indem wir gemeinsam mit der Universität Mitrovica die Ingenieurausbildung vor Ort verbessern, schaffen wir Zukunftsperspektiven für junge Menschen und zugleich die Voraussetzungen, um eine wettbewerbsfähige Rohstoffindustrie aufzubauen.“ Den Bergbau im Kosovo zu fördern, biete aber auch Chancen für Deutschland und Nordrhein-Westfalen. Kosovo verfüge über die größten Vorkommen an Blei, Zink, Silber, Gold, Braunkohle und Kadmium in Südosteuropa und könne zu einem strategisch bedeutenden Partner werden, um den deutschen Rohstoffbedarf zu decken. „Wir sind mit vielen Bergbau- und Zuliefererunternehmen in NRW vernetzt. Für sie würden sich in einem aufstrebenden Bergbauland Kosovo neue Märkte erschließen.“, so Kretschmann.

Neben der Universität Mitrovica besuchte der TFH-Präsident das größte Bergbauunternehmen des Landes, Trepça. Früher das größte Unternehmen seiner Art in Jugoslawien und Betreiber des größten Untertagebergwerks in Europa, hat Trepça bis heute unter den Folgen des Kosovo-Krieges zu leiden. Von rund 22.000 Beschäftigten in den 1980er Jahren ging die Belegschaft auf zurzeit ca. 2.500 Beschäftigte zurück. Langfristig sollen im kosovarischen Bergbau wieder rund 35.000 Arbeitsplätze entstehen.

An der 2013 neu gegründeten Universität Mitrovica studieren gegenwärtig rund 2.700 Studierende in sechs Fakultäten. Fachliche Anknüpfungspunkte zur TFH ergeben sich vor allem auf den Gebieten Geoingenieurwesen, Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Die TFH ist die erste Fachhochschule in Deutschland, mit der die Universität Mitrovica kooperiert.

Quelle: Technische Fachhochschule Georg Agricola / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Kosovo Themen: Bildung und Hochschulen

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