StartseiteAktuellesNachrichtenZweiter deutscher Forschungslehrstuhl für Mathematik und ihre Anwendungen am AIMS-Zentrum in Ghana besetzt

Zweiter deutscher Forschungslehrstuhl für Mathematik und ihre Anwendungen am AIMS-Zentrum in Ghana besetzt

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Nicholas Monk, Experte für biologische Mathematik, wechselt von der School of Mathematics and Statistics der Unversity of Sheffield an das "African Institute for Mathematical Sciences" (AIMS) Ghana.

Mit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Programminitiative „Deutsche Forschungslehrstühle“ für Mathematik und ihre Anwendungen stärkt die Alexander von Humboldt-Stiftung die mathematische Hochschulbildung und Forschung an den AIMS-Zentren in Afrika. AIMS ist ein panafrikanisches Netzwerk von Exzellenzzentren für die Postgraduierten-Ausbildung, Forschung und Beratung im Bereich der Mathematik und verwandter Wissenschaften. Das erste von mittlerweile sieben Zentren wurde im Jahr 2003 in Südafrika gegründet. Weitere Einrichtungen befinden sich in Senegal, Ghana, Kamerun und Ruanda. Im Rahmen der AIMS-Next Einstein Initiative (AIMS-NEI) sollen bis zum Jahr 2023 insgesamt 15 überregionale Exzellenzzentren in Afrika entstehen.

Das Programm richtet sich weltweit an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachgebiet Mathematik, die anwendungsrelevant forschen und über Erfahrung in der Ausbildung von Studierenden und Promovierenden verfügen. Die zunächst auf sechs Jahre befristete Förderung der einzelnen Forschungslehrstühle beträgt in der Regel bis zu 835.000 Euro und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Es wird angestrebt, die Forschungslehrstühle unabhängig von Fördermitteln des Forschungsministeriums langfristig zu etablieren.

Nun wechselt Nicholas Monk, der bisherige Leiter der School of Mathematics and Statistics der University of Sheffield, an das AIMS Ghana und besetzt dort den zweiten deutschen Forschungslehrstuhl. 

Im Laufe seiner Karriere hat der Mathematiker Nicholas Monk den Bedeutungszuwachs und Entwicklungen der Disziplinen "mathematische Biologie" und "Computerbiologie" miterlebt und begleitet. So hat er in den letzten 25 Jahren innerhalb und außerhalb des Vereinigten Königreichs zahlreiche Forschungsprogramme, Summer Schools, Konferenzen und Workshops auf die Beine gestellt, um weltweit eine Fachgemeinschaft in der mathematischen Biologie und Computerbiologie aufzubauen. Vor allem in seiner Funktion als Lehrer und Mentor ist es Monk besonders wichtig, Nachwuchsforschenden die Bedeutung von mathematischen Modellen für die Lebenswissenschaften deutlich zu machen und ihre Kompetenzen im Modellieren auszubauen. Dieses Ziel wird er am AIMS in Ghana nun auch als Lehrstuhlinhaber für den afrikanischen Kontinent weiter vorfolgen.

In der Ausbildung von Nachwuchsforschenden in Mathematik geht es Monk auch darum, Mädchen und Frauen für Mathematik zu begeistern. Sein Ziel ist es, entscheidend zum Ausbau des mathematischen Fachwissens auf dem Gebiet des Modellierens gerade für die Lebenswissenschaften beizutragen. Dafür will Monk mit im Anwendungsbereich forschenden Mathematikern und Biologen in Ghana sowie mit Kolleginnen und Kollegen in Deutschland zusammenarbeiten. Zum Beispiel sind vor Ort Kooperationen mit Dr. Emmanuel S. Adabor vom Ghana Institute of Management and Public Administration sowie mit Forschenden des CSIR Crops Research Institute und Plant Genetic Resources Research Institute geplant.

Komplexe Datensätze sollen dabei durch Machine Learning analysiert und zur Modellbildung genutzt werden. In Deutschland wird Nicholas Monk vor allem mit Dr. Aneta Koseka, von der Lise-Meitner-Forschungsgruppe "Zelluläre Komputationen und Lernen", am Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens, Bonn, zusammenarbeiten. Dabei wird es um Modellierungen gehen, die in der Zell- und Entwicklungsbiologie zu neuen Erkenntnissen führen können.

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Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung Redaktion: von Henry Hensel, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ghana Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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