Die Länder Südostasiens sind mit ähnlichen Herausforderungen im Bildungsbereich konfrontiert, auch wenn sich die ökonomischen Entwicklungsniveaus der Länder unterscheiden. Die berufliche Bildung ist oft nicht oder nur teilweise in das Bildungssystem integriert. Sie leidet unter einem schlechten gesellschaftlichen Image und chronischer Unterfinanzierung. Die Privatwirtschaft ist kaum in die Gestaltung der Ausbildung einbezogen und die Inhalte entsprechen nicht dem Bedarf der Betriebe. Als Grundlage einer soliden Wirtschaftsentwicklung ist die umfassende und systematische Fachkräftequalifizierung aber unabdingbar. Für die Länder des Staatenverbunds ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) organisieren iMOVE und der Ostasiatische Verein (OAV) daher in diesem Jahr erstmalig das ASEAN-Deutsche Bildungsforum. Das Expertentreffen für berufliche Aus- und Weiterbildung findet am 18. Oktober 2017 bei der IHK Frankfurt am Main statt.
Sowohl Technologie- als auch Bildungspartner sind bei der Bewältigung wichtiger Zukunftsfragen wie Urbanisierung und Umweltschutz in der ASEAN-Region gefragt. Drängende Qualifizierungsbedarfe bestehen beim Ausbau der Transport-, Elektrizitäts-, Telekommunikations- und Wasserinfrastruktur in den Ländern und bei ihrer infrastrukturellen Vernetzung. Wachsende Mittelschichten sorgen außerdem für eine steigende Nachfrage nach Qualitätsprodukten und hochwertigen Dienstleistungen, die hohes fachliches Know-how erfordern. Regierungsvertreter und Fachleute aus der Industrie und aus Bildungseinrichtungen werden die Perspektiven für gemeinsame Bildungsprojekte diskutieren, die einen signifikanten Beitrag zur weiteren nationalen Entwicklung leisten können. Ein Schwerpunktthema bildet die Einbeziehung der Unternehmen in die Berufsbildung, ergänzt durch Kosten-Nutzen-Vergleiche beruflicher Bildung für die Industrie.