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Öffentlich zugängliche Veröffentlichungen unterstützen die Ziele der Digitalen Agenda

Ein positiver Aspekt der Innovationskraft des Internets war das Aufkommen der sogenannten Open-Access-Veröffentlichungen, die sich seit dem vergangenen Jahrzehnt einer immer größeren Beliebtheit erfreuen. An der Spitze steht die Organisation Creative Commons, die gerade ein neues Buch veröffentlicht hat, in dem gezeigt wird, wie Urheberrechte, die Verbreitung von Inhalten (Content) und die Zusammenarbeit die Innovation in das digitale Zeitalter führen können.

Das Projekt Creative Commons, das auf der Höhe der Digitalen Agenda der Europäischen Kommission steht, hat einen direkten Einfluss auf die EU-finanzierte Forschung. Die Digitale Agenda soll das Internet schneller machen, um Wirtschaftswachstum anzuregen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Außerdem soll sie dafür sorgen, dass alle Bürger Zugang zu den Inhalten und Dienstleistungen erhalten, die sie benötigen.

Die gemeinnützige Organisation Creative Commons steht hinter dem Rechtsrahmen für Urheberrechte und dem globalen Standard für die Lizenzvergabe, die die Bedürfnisse der einzelnen Urheber, Firmen und Internetbenutzer erfüllt. Ursprünglich hat sie Lizenzen für die Verbreitung von Content, angefangen bei Musik und Bildern bis hin zu Forschungsergebnissen, erteilt.

CORDIS Nachrichten führte ein Gespräch mit Mark Patterson, Verlagsleiter des europäischen Büros der Fachzeitschrift Public Library of Science (PLoS), über die Vorteile, die Creative Commons der Innovation in der europäischen Forschung zu bieten hat.

Er kommentiert: "Die Lizenzen von Creative Commons werden aufgrund ihrer soliden rechtlichen Grundlage auch weiterhin eine wichtige Rolle für den öffentlichen Zugang zur Forschung spielen. Insbesondere die Creative Commons Attribution License entwickelt sich zum wichtigsten Standard in der Open-Access-Veröffentlichung. Diese Lizenz weist deutlich darauf hin, dass ein Werk für jeden legalen, kommerziellen und nicht-kommerziellen Zweck ohne Erlaubnis wiederverwendet werden darf, und damit die mögliche Wirkung des Werkes maximiert wird. Open Access wird immer mehr als Motor der Innovation und der Wirtschaftsentwicklung anerkannt, weshalb es wichtig ist, dass alle mit öffentlichen Geldern finanzierten Forschungen ohne Zugangs- oder Nutzungsbeschränkungen verfügbar gemacht werden müssen."

Im Jahr 2008 hat die Europäische Kommission ein Open-Access-Pilotprojekt eingeführt, das voraussetzte, , dass in bestimmten Bereichen die veröffentlichen Ergebnisse von mit europäischen Mitteln finanzierten Forschungen öffentlich zugänglich sind. Die für die Digitale Agenda zuständige Kommissarin Neelie Kroes erklärte erst kürzlich, dass dieses Pilotprojekt bald auf die gesamte mit EU-Mitteln finanzierte Forschung ausgeweitet werden soll.

Zwei Projekte, die unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) gefördert werden, haben den Schritt in Richtung eines offenen Zugangs zur EU-finanzierten Forschung weiter vorangetrieben. Es handelt sich dabei um SOAP (Study on Open Access Publishing), welches zum Themenbereich "Wissenschaft in der Gesellschaft" des RP7 gehört, und OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe), das Teil des Themenbereichs "Forschungsinfrastrukturen" des RP7 ist. Beide Projekte befassten sich mit der Frage, wie ein offener Zugang zur EU-finanzierten Forschung geschaffen werden kann.

Das SOAP Konsortium besteht aus Vertretern von Verlagen, Förderagenturen und einem breiten Spektrum an Forschungsdisziplinen. Es hat sich mit aufkommenden Open Access-Geschäftsmodellen befasst, die sich infolge der Verschiebung von gedruckten zu digitalen Dokumenten entwickelt haben. Sie verwendeten diese Informationen, um die Europäische Kommission und andere interessierte Stakeholder über die Risiken, Chancen und wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Übergang zur Open Access-Veröffentlichung zu informieren.

Das OpenAIRE-Projekt, das noch bis 2012 läuft, konzentriert sich auf die spezifischen Infrastrukturen, die für die Verbreitung von Content notwendig sind. Es will ein Portal aufbauen, das als Repositorium für all das dienen wird, was mit dem RP7 zu tun hat, angefangen bei Aufrufen zur Vorschlagseinreichung bis hin zu veröffentlichten Studien.

Das neue Buch "The Power of Open" enthält viele Beispiele von Projekten und Einzelpersonen aus der ganzen Welt, deren Arbeiten dank Creative Commons einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht werden konnten. DJ Vadim etwa, ein russischer Hip-Hop DJ, der in London aufgewachsen ist, verwendet ccMixter, eine Community-Remix-Seite, die es anderen Produzenten erlaubt, seine Songs, die mit Creative Commons lizenziert sind, herunterzuladen und selbst neu zu mischen. Die globale Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch, die seit den 1980er Jahren für Menschenrechte eintritt, verwendet die Creative Commons BY-NC-ND Lizenz für die Veröffentlichung ihrer Berichte. Diese Lizenz bedeutet, dass andere eine Arbeit herunterladen können, solange sie den Urheber dieser Arbeit nennen. Diese Lizenz gibt allerdings nicht die Erlaubnis, den Inhalt in irgendeiner Form zu verändern oder diesen kommerziell zu verwenden.

Und das ist auch das Schöne an Creative Commons; es gibt nicht nur eine einzige Lizenzform. Es gibt verschiedene Lizenztypen mit unterschiedlichen Beschränkungen, je nachdem ob der Content für kommerzielle oder nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden kann. Die Lizenzen von Creative Commons ermöglichen es Allen, angefangen bei einzelnen Urhebern bis hin zu großen Unternehmen, auf einheitliche Weise, Copyright-Genehmigungen zu erteilen und für die eigene kreative Arbeit Anerkennung zu erhalten, während man anderen die Erlaubnis gibt, diese zu kopieren, zu verbreiten und für bestimmte Zwecke zu verwenden. Die Creative Commons-Lizenzen sind auf einzigartige und innovative Weise dreischichtig. Die erste Schicht ist der "Rechtstext", der aus traditionellen Rechtswerkzeugen besteht, die auf der ganzen Welt Anwendung finden. Diese wird durch eine leicht verständliche Erklärung ergänzt. Die Sprache ist absichtlich so vereinfacht, dass sie von den meisten Urhebern verstanden werden kann. Die letzte Schicht ist eine maschinenlesbare Beschreibung, die Softwaresysteme, Suchmaschinen und andere Technologien verstehen und nutzen können, um die Suche und die Nutzung von CC-lizenzierten Arbeiten einfacher zu gestalten.

Eine Kopie von "The Power of Open" können Sie hier herunterladen: http://thepowerofopen.org/

Referenz: Gestützt auf Informationen von Creative Commons

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Information u. Kommunikation Ethik, Recht, Gesellschaft Innovation Förderung

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