Die Zuwendung zu einem größeren geopolitischen Raum ist in Moldova sehr aktuell. Diese spitzt sich gegenwärtig, nicht zuletzt durch die russische Invasion in der Ukraine, auf die Alternative Europäischer Raum vs. Eurasischer Raum bzw. Europäische Union vs. Einflussbereich Russlands zu. Das gestiegene Interesse am Begriff des Raumes bzw. der Räume ist auch mit dem Wunsch der Menschen nach Räumen der Sicherheit zu erklären. Es liegt auf der Hand, dass sich aus der jeweiligen Orientierung auf die geopolitischen Räume auch Identitätszuschreibungen ableiten. Eher selten wird darüber reflektiert und die historischen Begriffe rekonstruiert und bewertet. In der Republik Moldau liegen noch nicht genügend Erfahrungswerte in der ideologiefreien Vermittlung von Geschichte vor. Die theoretische und methodische Vorbereitung des akademischen Nachwuchses bleibt unzureichend. Diesen Defiziten begegnet das projektierte Mobilitätsvorhaben durch systematische analytische Untersuchungen, die in jeder diskursgeschichtlichen Phase durchgeführt werden sollen, um auf diesem Wege verlässliche Aussagen über den diskursiven Wandel des Raumbegriffs in semantischer und pragmatischer Hinsicht zu bekommen. Zur Identitätsproblematik gibt es zum Teil sehr parteiliche Publikationen, oft auch im Grenzbereich von wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Literatur. Das vorliegende Projekt ist insofern auch von besonderem Interesse, weil es jungen Historikern die Möglichkeit bietet, ihre historische Kompetenz und ihr methodisch-theoretisches Wissen zu erweitern. Gleichzeitig trägt es dazu bei, ihren Blick über die häufig anzutreffende faktologische und evenimentielle Geschichtsauffassung hinaus auf die Geschichte der politischen und sozialen Ideen im europäischen Kontext zu lenken, was wesentlich zur Entwicklung eines europäischen Bewusstseins beitragen kann.
Begriffsgeschichte und die diskursive Konstruktion von Räumen, Krisen und Identitäten in der Republik Moldau
            
                
                    Laufzeit:
                    01.01.2025
                    
                        - 31.03.2026
                    
                
            
            
                
                    Förderkennzeichen: 01DK25016
                
            
            
            
        
			
				
						
								
									Koordinator: Moldova-Institut Leipzig e.V.
								
						
				
    
    
                        
    
	
	
	
			
					
            
            
            
            
            
                
                    Quelle:
                    Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
                
            
            
				
					Redaktion:
					
					
              
                DLR Projektträger
              
						
				
            
			
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                Geistes- und Sozialwiss.