Tauopathien sind neurodegenerative Erkrankungen, die durch Neuronenverlust und Tau-Ablagerungen gekennzeichnet sind. Die Anti-IgLON5-Krankheit, ein Subtyp der autoimmunen Enzephalitis, wird durch IgLON5-Antikörper definiert und ähnelt oft einer neurodegenerativen Erkrankung mit Demenz und histopathologischen Tau-Ablagerungen. Neuere Erkenntnisse deuten auf eine primär pathogene Rolle der IgLON5-Antikörper hin, während Tau-Hyperphosphorylierung und -Aggregation als Folge auftreten. Unsere Forschung zeigt, dass eine frühe Immuntherapie die Neurodegeneration verhindern kann. Die Mechanismen, durch die adaptive Autoimmunität zu Neurodegeneration führt, sind jedoch unklar. IGNITEMIND untersucht die Rolle der Neuroinflammation und deren Beitrag zur Tauopathie anhand der Anti-IgLON5-Krankheit. Es wird vermutet, dass IgLON5-Antikörper Tau-Hyperphosphorylierung, -Aggregation und Neurodegeneration auslösen. Ziel ist es, Biomarker der Neuroinflammation zu identifizieren und künftige Therapieansätze zu entwickeln, die sich auch auf häufigere Tauopathien übertragen lassen. Das Teilprojekt kombiniert klinische Expertise und modernste Forschungstechniken. Geplant sind: tiefgehende klinische Phänotypisierung, Einzelzell-RNA-Sequenzierung, Einzelzellproteomik (CyTOF), Olink®-Proteomik, Immunhistochemie und Phosphoproteomik an Hirngewebe, sowie Laser-Capture-Mikrodissektion zur Analyse von T- und B-Zellen. Darüber hinaus werden patientenabgeleitete monoklonale IgLON5-Antikörper in Neuronkulturen sowie die Rolle von Cathepsinen bei Tau-Ablagerungen untersucht. Unser Konsortium vereint führende Experten aus Neurologie, Neuroinflammation, Neuropathologie und Neurodegeneration in einem transnationalen Netzwerk. Ziel ist eine Multi-Omics-Analyse zur umfassenden Charakterisierung der Anti-IgLON5-Krankheit und ihrer Mechanismen.
IGNITEMIND - IgLON5-Krankheit: Neuroinflammatorische Tauopathie und Enzephalopathie - das Modell für Entzündungen zur frühen Behandlung der Neurodegeneration
Laufzeit:
01.07.2025
- 30.06.2028
Förderkennzeichen: 01ED2506B
Koordinator: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel - Institut für Klinische Chemie - Neuroimmunologie
Verbund:
IGNITEMIND
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Österreich
Niederlande
Polen
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften