Verbundprojekt: Fairer ACTive AGeing for Europe - FACTAGE; Teilvorhaben: Lebensarbeitszeitverlängerung und Abbau von Vorruhestandsregelungen - Eine Analyse der Auswirkungen aktiven Alterns auf Ältere im internationalen Vergleich

Auf den Arbeitsmärkten sind in den letzten Jahren vor allem zwei Veränderungen sichtbar: Zum einen ist die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer in den letzten Jahren signifikant angestiegen. Zum anderen nahm die Zahl flexibler und atypischer Arbeitszeit- und Beschäftigungsformen zu. Damit verbunden sind sowohl zunehmend ungleiche Arbeitsbedingungen für Ältere als auch zunehmend ungleiche Altersübergänge abhängig von der jeweiligen individuellen Arbeitsmarkt- und Haushaltssituation. Eine Reihe international vergleichender Studien hat allerdings gezeigt, dass sowohl ökonomische und soziale als auch institutionelle und politische Barrieren für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeiten existieren. Daraus lässt sich folgern, dass Politikmaßnahmen sich in ihrer Effektivität zwischen den verschiedenen Wohlfahrtsstaatstypen unterscheiden und in der Folge Ungleichheiten im Alterungsprozess sich in Abhängigkeit von diesen wohlfahrtsstaatlichen Unterschieden verstärken oder relativieren. Das Projekt will diese Veränderungen und Auswirkungen systematisch im Mehrländervergleich mit Hilfe von Literaturauswertungen und eigenen quantitativen Auswertungen insbesondere mit Daten von SHARE, EU-SILC, European Social Survey, HETUS und PiAAC analysieren. Das Teilvorhaben umfasst als erstes Arbeitspaket die Untersuchung der Beschäftigungs- und Ruhestandsoptionen Älterer, differenziert nach verschiedenen Charakteristika, und einen systematischen Vergleich sich wandelnder Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer sowie den damit verbundenen Implikationen. Dazu müssen zunächst die Veränderungen auf den Arbeitsmärkten sowie die arbeitsmarkt- und rentenpolitischen Maßnahmen der letzten Jahre und die damit verbundenen Implikationen für ältere Arbeitnehmer herausgearbeitet werden. Als zweites Arbeitspaket werden Politikmaßnahmen entwickelt, die die mit den Entwicklungen der letzten Jahre verbundenen Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Subgruppen Älterer minimieren sollen.