StartseiteLänderAfrikaÄgyptenDialog zur Entwicklungskooperation zwischen arabischen Ländern und OECD: Neue Arbeitsgruppe zu Berufsbildung startet unter deutschem Ko-Vorsitz

Dialog zur Entwicklungskooperation zwischen arabischen Ländern und OECD: Neue Arbeitsgruppe zu Berufsbildung startet unter deutschem Ko-Vorsitz

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Mit einem Kick-Off startete die Arbeitsgruppe zu Beschäftigung und Berufsbildung in Nahost und Nordafrika im Rahmen des Dialogs in der Entwicklungskooperation zwischen arabischen Ländern und der OECD. Die Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) bringt als Ko-Vorsitz die deutsche Expertise zur Berufsbildung in den Austausch ein.

Die arabischen Golfstaaten gehören mittlerweile weltweit zu den größten Gebern in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Ein Austausch mit arabischen Geberorganisationen ist deshalb von hoher Priorität für die Mitglieder des Entwicklungshilfeausschusses (Development Assistance Committee – DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Seit 2009 hat sich der Arab-DAC Dialogue on Development zu einem wichtigen Dialogforum entwickelt. Daran beteiligt sind OECD-Mitgliedstaaten und Mitglieder der Arabischen Koordinierungsgruppe (Arab Coordination Group – ACG), die aus den staatlichen Entwicklungsfonds von Katar, Kuwait, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie multilateralen Gebern besteht. Beim letzten Jahrestreffen im Februar 2021 sprachen sich die Mitglieder des Dialogforums dafür aus, eine neue Arbeitsgruppe mit dem Titel Beschäftigungsfähigkeit und Berufliche Bildung einzurichten. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Politikdialog und Erfahrungsaustausch in diesem Bereich zu befördern und die Implementierung gemeinsamer Projekte zu ermöglichen.

Der Vorsitz von Arbeitsgruppen wird im Arab-DAC Dialog paritätisch durch ein OECD-DAC Mitgliedsland und eine arabische Geberorganisation besetzt. Die Vertretung Deutschlands im Vorsitz der Arbeitsgruppe übernimmt in Abstimmung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Der Ko-Vorsitz auf arabischer Seite wird von dem multilateralen Programm der Arabischen Golfstaaten für Entwicklung (AGFUND) besetzt.

Am 24. Februar 2022 fand die Auftaktveranstaltung der Arbeitsgruppe in Dubai statt. Während des Kick-Offs stellten die Ko-Vorsitze sowie die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Arbeitsplan der Arbeitsgruppe für die nächsten zwei Jahre vor und sprachen weitere interessierte Mitglieder an. Im Fokus der AG stehen die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und die Förderung des Zugangs zur Berufsbildung, insbesondere für Jugendliche und Frauen in Nahost und Nordafrika (engl. Middle East & North Africa, kur MENA). Die dort vorherrschende Jugendarbeitslosigkeit zusammen mit den wirtschaftlichen Einbrüchen sowie dem Aussetzen von Schulbildung und beruflicher Bildung durch die Corona-Pandemie stellt eine große entwicklungspolitische Herausforderung dar.

Die GIZ organisierte und moderierte die Veranstaltung im Auftrag des BMZ und in Zusammenarbeit mit dem OECD-Direktorat für Entwicklungszusammenarbeit. Der stellvertretende Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Abu Dhabi, Carsten Wilms, würdigte die starke Beteiligung von BIBB und GOVET sowie der GIZ an der Arbeitsgruppe als gutes Beispiel für das deutsche Engagement in der Region:

"Die Verbesserung der Berufsbildungssysteme ist ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere in der MENA-Region und in Afrika. Das Engagement Deutschlands in dieser Arbeitsgruppe zeigt deutlich die Bereitschaft Deutschlands, sich gemeinsam mit der arabischen Gebergemeinschaft zu engagieren."

Die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung waren sich darüber einig, dass insbesondere Dreieckskooperationen unter enger Einbindung von Partnerländern in der MENA-Region erfolgreiche Modelle der Partnerschaft sein könnten. Daher sollen Aktivitäten der Arbeitsgruppe auch auf Strategien und Initiativen von Partnerländern aufbauen, die bereits an der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung arbeiten und sie als Entwicklungsschwerpunkt ansehen. Vor allem die breitere Beteiligung an der Steuerung, Finanzierung und Praxis nationaler Ausbildungssysteme soll gestärkt, die Privatwirtschaft und auch die Arbeitnehmerseite einbezogen werden. Die Arbeitsgruppe will über den politischen Dialog hinausgehen und die Umsetzung von Projekten zur Stärkung der Berufsbildung ermöglichen.

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Quelle: GOVET Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ägypten Algerien Dschibuti Libyen Marokko Tunesien Bahrain Irak Jemen Jordanien Libanon Oman Palästinensische Gebiete Saudi-Arabien Syrien Vereinigte Arabische Emirate OECD Themen: Berufs- und Weiterbildung

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