Bedingt durch eine hohe Konsanguinitätsrate von über 35%, liegt in Ägypten bei einem überwiegenden Anteil der Fehlbildungen der kortikalen Entwicklung (malformations of cortical development, MCD) eine genetische Ursache zugrunde. MCD zeichnen sich durch multiple neurologische Auffälligkeiten, einschließlich geistiger Entwicklungsstörung, Epilepsie und Autismus aus und verursachen erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Trotz der umfangreichen klinischen Expertise am Nationalen Forschungszentrum (National Research Center, NRC) in Kairo, bleiben viele MCD-Patienten durch das Fehlen der modernen Diagnostik ohne Ursachenklärung. Wir schlagen vor, die diagnostische Pipeline am NRC auf die neueste Diagnostikmethode - Hochdurchsatz-Sequenzierung umzustellen und damit die klinische Betreuung und genetische Beratung der MCD-Patienten und ihrer Familien erheblich zu verbessern. Es wird die Untersuchung einer großen Kohorte von 100 ägyptischen Familien mit MCD angestrebt. Dieses Kooperationsprojekt wird die diagnostische Expertise des Instituts für Klinische Genetik, TU Dresden und die einmalige im NRC rekrutierte Patientenkohorte zusammenführen und somit die Entdeckung neuer Krankheitsgene ermöglichen. Die Pathogenese der neu aufgedeckten Erkrankungen wird anschließend in den Gehirnorganoiden funktionell untersucht. Am Ende des Projekts wird die MCD-Diagnostik in ägyptischen Kliniken signifikant verbessert. Darüber hinaus gewährt das Projekt neue Einblicke in die Krankheitsmechanismen ausgewählter kortikaler Fehlbildungen. Das Vorhandensein zellulärer Krankheitsmodelle im Sinne von Gehirnorganoiden wird zum Verständnis der normalen und pathologischen Entwicklung des Gehirns beitragen und zukünftige Therapieuntersuchungen ermöglichen.
Verbundprojekt: Innovative Methoden für Ursachenklärung und In-vitro-Untersuchungen von kortikalen Hirnfehlbildungen; Teilvorhaben: Neue Gene und in-vitro Krankheitsmodelle
            
                
                    Laufzeit:
                    01.02.2021
                    
                        - 31.01.2023
                    
                
            
            
                
                    Förderkennzeichen: 01DH21005
                
            
            
            
        
			
				
						
								
									Koordinator: Technische Universität Dresden - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus - Institut für Klinische Genetik
								
						
				
    
    
                        
    
	
	
	
			
					
            
            
            
                
                    Verbund:
                    MCDGENE
                
            
            
            
                
                    Quelle:
                    Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
                
            
            
				
					Redaktion:
					
					
              
                DLR Projektträger
              
						
				
            
			
				Länder / Organisationen:
				
					
					
				
					
					Ägypten
				
					
					
				
					
					
				
			
			
				Themen:
        
          
              
            
				
          
              
            
				
          
              
                Förderung
              
            
				
          
              
                Lebenswissenschaften