StartseiteLänderAfrikaSüdafrika25. Jubiläum „Jahrbuch Afrikanische Entwicklungsperspektiven“

25. Jubiläum „Jahrbuch Afrikanische Entwicklungsperspektiven“

Die „Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven Bremen“ feiert ein Jubiläum. Zum 25. Mal wird das „Jahrbuch Afrikanische Entwicklungsperspektiven“ als englischsprachige Publikation herausgegeben.

In dieser Zeit ist das Jahrbuch zu einer international anerkannten Quelle für Information und Analyse zu Afrikas Entwicklungsperspektiven geworden. Beiträge in den Jahrbüchern finden immer wieder die Aufmerksamkeit von Experten in internationalen Organisationen wie auch in nationalen Entwicklungsinstitutionen und führen zu Beratungs- und Forschungsaufträgen für Mitglieder der Forschungsgruppe.

Makroökonomische Strategien für Afrika

Im Jubiläumsjahr 2014 sind zwei Bände des Jahrbuchs erschienen. Beide  haben das Thema „Makroökonomische Politikgestaltung in Afrika“. Ein Band geht auf die allgemeinen Grundlagen der makroökonomischen Politikgestaltung in Afrika und in den Ländern des „Arabischen Frühlings“ ein. Im zweiten Band werden vergleichende Länderstudien für einige Sub-Sahara-Länder Afrikas präsentiert. Im Rahmen dieser beiden Bände wird ein neuer makroökonomischer Strategieansatz für Afrika entwickelt, der auf fünf Säulen beruht.

Die neue makroökonomische Strategie für Afrika, die von den Experten in ihren Beiträgen vorgeschlagen wird, fordert:

  • erstens eine stärkere Nutzung der Spielräume von Geld-, Wechselkurs- und Fiskalpolitik für die Beschäftigungsschaffung.
  • Zweitens soll die makroökonomische Politik die Bedingungen für inklusives und nachhaltiges Wachstum verbessern.
  • Drittens gilt es, die länderspezifischen Faktoren der Verwundbarkeit bei Störungen im Wirtschaftskreislauf zu erkennen und bei der Stärkung der Abwehrkräfte durch makroökonomische Politikreformen und Strukturreformen zu berücksichtigen.
  • Viertens sind der Grad der ökonomischen Globalisierung und der Stand der ökonomischen Governance von Bedeutung für die Wahl der makroökonomischen Instrumente.
  • Fünftens sind die zentralen makroökonomischen Institutionen stärker als bisher zu vernetzen. In den Länderstudien zeigt sich, dass auf der Grundlage dieser Strategieelemente soziales und nachhaltiges Wachstum in Afrika gefördert werden kann.

Derzeit wird intensiv am Band für 2015 gearbeitet. Es geht um eine Bewertung der Fortschritte Afrikas bei der regionalen und globalen Wirtschaftsintegration, wobei die erfolgreichen exportorientierten afrikanischen Unternehmen besonderes Interesse finden. Auch für die Jahre 2016 und 2017 gibt es schon Pläne.

Das „Jahrbuch Afrikanische Entwicklungsperspektiven“

Der erste Band des Jahrbuchs, der 1989 erschienen ist, hatte das Thema „Menschliche Dimensionen der Anpassung“ („Human Dimensions of Adjustment“). Das Thema ist bis heute relevant, da es immer wieder darum geht, wie ökonomische Stabilisierungspolitiken sozial verträglich abgefedert werden können. Seit dem ersten Band sind Struktur und Philosophie der Jahrbuchausgaben behutsam weiterentwickelt worden. Die Grundideen, die das Projekt tragen, sind aber beibehalten worden. Dies betrifft die Themenwahl, die Struktur der Ausgaben des Jahrbuchs und die Präsentation der Inhalte, aber auch die Relevanz der Bände. Die Bände sollen zu Politikreformen anregen; alle Beiträge gehen daher auf den Handlungsbedarf in der Politik der afrikanischen Länder ein.

In den vergangenen 25 Jahren wurden stets zentrale Themen afrikanischer Entwicklung fokussiert: Industrialisierung und Agrarentwicklung; Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften; globale Integration und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit; Verbesserung der Regierungsführung und ökonomische Stärkung sozial schwacher Schichten der Bevölkerung; neue Wachstums- und Armutsbekämpfungsstrategien; Überwindung der Rohstoffexportabhängigkeit durch Strukturwandel; Förderung des Privatsektors und Entwicklung afrikanischen Unternehmertums; Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf Afrika, etc.

Die Mitglieder der „Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven Bremen“ sind als Professoren an Universitäten und Hochschulen, als Mitarbeiter von internationalen Organisationen und internationalen Beratungsunternehmen und als Mitarbeiter von nationalen Regierungen, Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und Nichtregierungsorganisationen tätig. Stipendiaten aus afrikanischen Ländern kommen gerne nach Bremen, um im Rahmen von Projekten der Forschungsgruppe mitzuarbeiten. Professor Karl Wohlmuth ist seit 1989 der Wissenschaftliche Koordinator der Forschungsgruppe; Professor Tobias Knedlik, Universität Fulda, ist geschäftsführender Herausgeber des Jahrbuchs und Professor Achim Gutowski, Universitätscampus Hamburg, ist der für Buchbesprechungen zuständige Herausgeber.

Kontakt

Prof. Dr. Karl Wohlmuth
Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven Bremen
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Universität Bremen
E-Mail: wohlmuth(at)uni-bremen.de 

Quelle: Universität Bremen / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ägypten Algerien Libyen Mali Marokko Niger Tunesien Angola Benin Burkina Faso Côte d'Ivoire Gambia Ghana Kamerun Kenia Namibia Nigeria Region Ostafrika Region südliches Afrika Region Westafrika Ruanda Senegal Somalia Südafrika Tansania Togo Zentralafrikanische Republik Themen: Wirtschaft, Märkte Geistes- und Sozialwiss. sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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