StartseiteLänderAmerikaChileDelegation der TFH Georg Agricola besucht Bergbaugebiete Chiles

Delegation der TFH Georg Agricola besucht Bergbaugebiete Chiles

18 Tage voller Extreme erlebten 12 Studierende der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola Anfang Mai. Gemeinsam mit Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Dauber und dem Lehrbeauftragten Wolfgang Traud besuchten sie einige der spektakulärsten Bergbaubetriebe der Welt im Rohstoff-Eldorado Chile.

    Gerade für den Umbau der Energieversorgung – Stichwort: Energiewende – spielen Rohstoffe aus Chile eine Schlüsselrolle: Als mit Abstand weltgrößter Kupferproduzent liefert Chile unter anderem das Ausgangsmaterial für elektrische Versorgungsnetze, die in Deutschland bekanntlich massiv ausgebaut werden sollen. Chile gehört außerdem zu den weltweit wichtigsten Produzenten von Lithium, das beispielsweise in Hochleistungsakkus von Elektrofahrzeugen verbaut wird.

    Die angehenden Rohstoffingenieure aus dem „Kohlenpott“ besuchten auf ihrer Exkursion unter anderem den größten Kupfertagebau der Welt im nordchilenischen Chuquicamata, in dem mittlerweile in einer Tiefe von mehr als 1.000 m Kupfer abgebaut wird. Die Studierenden und Wissenschaftler erhielten dort nicht nur Einblicke in die Gewinnung, sondern auch die Aufbereitung, Schmelze und Raffinerie. Damit konnten sie die gesamte Wertschöpfungskette vom Roherz bis zum Anodenkupfer, wie er in elektrischen Anlagen eingesetzt wird, nachvollziehen. Neben dem aktiven Kupferbergbau besichtigte die TFH-Exkursionsgruppe auch das ehemalige Kupfererzbergwerk San José, Schauplatz der aufsehenerregenden Rettungsaktion im Jahr 2010, bei der 33 Bergleute nach zwei Monaten unter Tage unversehrt geborgen worden waren.

    Der zweite Teil der Exkursion beschäftigte sich mit dem Thema Salzgewinnung in der Atacama-Wüste, eine der trockensten Landschaften der Erde. Am Salzsee Salar de Atacama, der ca. 27 % der weltweiten Lithium-Reserven beherbergt, lernte die Gruppe die Gewinnung von Lithiumchlorid aus einer Salzlauge kennen. In Salar Punta de Lobos war dann die Steinsalzgewinnung in zwei bis zu 60 m tiefen Tagebauen Befahrungsziel. Dort betreibt das Tochterunternehmen SPL des deutschen Rohstoffkonzerns K+S AG die beiden Tagebaue sowie einen Hafen mit Verladeeinrichtungen. Abschließend blickten die Studierenden und Wissenschaftler zurück in die Bergbaugeschichte: In der UNESCO-Welterbestätte Humberstone bei Iquique, ebenfalls in Nordchile, besichtigten sie die historische Gewinnung von Salpeter.

    Am Rande der Exkursion stattete die TFH-Delegation der Universidad de Atacama (Universität von Atacama, UDA) einen Besuch ab, mit der die TFH seit dem Jahr 2012 beim Aufbau eines chilenisch-deutschen Exzellenzzentrums für Bergbau zusammenarbeitet.

    Quelle: IDW/Technische Fachhochschule Georg Agricola Redaktion: Länder / Organisationen: Chile Themen: Geowissenschaften Bildung und Hochschulen

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