StartseiteLänderAmerikaKanadaNeue deutsch-kanadische Initiative untersucht Einfluss früher Lebensereignisse auf psychische Erkrankungen

Neue deutsch-kanadische Initiative untersucht Einfluss früher Lebensereignisse auf psychische Erkrankungen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Eine neu gegründete internationale Initiative untersucht auf biologischer Ebene, wie ungünstige Lebensumstände in der frühen Kindheit das Risiko für psychische Erkrankungen im Laufe des Lebens erhöhen können. Das Hauptziel ist, die biologischen Ursachen psychischer Erkrankungen zu erforschen und dadurch deren Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Die McGill Universität und die Max-Planck-Gesellschaft unterstützen die Initiative, die auf fünf Jahre angelegt ist, mit fünf Millionen Dollar (umgerechnet ca. 4,12 Mio. Euro).

Ereignisse im frühen Lebensalter eines Menschen können einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns und des Verhaltens haben. So tragen negative Ereignisse in der Kindheit oder sogar vor der Geburt zur Entwicklung von psychischen Erkrankungen im späteren Leben bei. Stressfaktoren in der Kindheit wie Missbrauch, Vernachlässigung oder der Verlust eines Elternteils werden häufig mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Stimmungs- und Angststörungen in Verbindung gebracht. Psychische Erkrankungen tragen stark zur globalen Krankheitslast bei. Um diese Belastung für die Gesellschaft zu verringern, müssen Präventions- und Behandlungsstrategien verbessert werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen deshalb die Zusammenhänge zwischen ungünstigen Lebensumständen in der frühen Kindheit und negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.

Elisabeth Binder, Direktorin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und Leiterin der Abteilung für Translationale Forschung in der Psychiatrie, und Gustavo Turecki, wissenschaftlicher Direktor am kanadischen Douglas-Forschungszentrum und Lehrstuhlinhaber der Abteilung für Psychiatrie an der McGill Universität in Montreal, leiten diese auf fünf Jahre angelegte und mit fünf Millionen Dollar dotierte McGill-Douglas - Max-Planck-Institut für Psychiatrie International Collaborative Initiative in Adversity and Mental Health.

Die Initiative ermöglicht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gemeinsam zu forschen, auszubilden und einzigartige Ressourcen zu teilen, einschließlich großer Datensätze und Einrichtungen für die Forschung mit Tier- und Humanpopulationen. Die Forschungsteams beider Länder freuen sich, die globale Forschung zur psychischen Gesundheit voranzutreiben.

Quelle: Max-Planck-Institut für Psychiatrie Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kanada Themen: Förderung Lebenswissenschaften

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