Internationale Programmatik: Mexiko

  1. Strategien und Programme
  2. Internationale Präsenz

Strategien und Programme

Federführend für internationale Kooperation in Bildung und Forschung ist das mexikanische Außenministerium. Das Ministerium wird seit 2011 durch die Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit (Agencia Mexicana de Cooperación Internacional para el Desarrollo, AMEXCID) unterstützt. Auch der Nationale Rat für Wissenschaft und Technologie CONACYT übernimmt bestimmte Aufgaben.

Mexiko hat sich im Hochschulbereich bisher darauf konzentriert, für die wachsende Anzahl mexikanischer Studierender die notwendigen Hochschulkapazitäten aufzubauen und Förderung bereitzustellen (siehe unter Schulen und Hochschulen). Die Anwerbung internationaler Studierender war daher bisher kein Schwerpunkt in Mexiko, dennoch gibt es verschiedene Initiativen. 2017 hat die mexikanische Regierung insgesamt mehr als 3.800 Studierende aus über 70 Entwicklungsländern  mit Stipendien unterstützt, um ihnen ein Studium in Mexiko zu ermöglichen. Mehr als drei Viertel wurde durch CONACYT vergeben, knapp 20 Prozent durch AMEXCID (Überblick).

Die mexikanischen Hochschulen werden bei der Internationalisierung von mehreren Institutionen wie dem Verband für die Internationalisierung der Bildung (Asociación Mexicana para la Educación Internacional, AMPEI) und dem mexikanischen Hochschulverband (Asociación Nacional de Universidades e Instituciones de Educación Superior, ANUIES) unterstützt. Auf regelmäßigen Kongressen berichtet AMPEI über Fortschritte und berät sich mit den 360 beteiligten Hochschulen über Programme und Strategien zur Internationalisierung. Der Verband ANUIES hat mit Hochschulverbänden in Brasilien, Argentinien und Kolumbien, der kanadischen Provinz Quebec sowie Spanien Abkommen abgeschlossen, die Studienaufenthalte im Ausland von einigen Monaten bis zu einem Jahr in beide Richtungen erleichtern (ANUIES Internationale Hochschulkooperation).

Weiterhin hat Mexiko ein Interesse daran, einem Teil seines akademischen Nachwuchses eine abgeschlossene Postgraduiertenausbildung im Ausland zu ermöglichen, insbesondere eine Promotion an renommierten  Hochschulen. Zu diesem Zweck schließt CONACYT mit ausgewählten Universitäten (z.B. aus Frankreich, Spanien, USA und dem Vereinigten Königreich) Abkommen. Darunter gewährt CONACYT den mexikanischen Master-Studierenden und Promovierenden ein Stipendium, das neben dem Lebensunterhalt auch Studiengebühren abdeckt, welche wiederum die Hochschulen für die Geförderten reduzieren. 2017 hat CONACYT mehr als 3.000 solcher Postgraduiertenstipendien für Auslandsaufenthalte vergeben. In Deutschland ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) der Partner.

Die strategischen Ausführungen in dem Sonderprogramm für Wissenschaft, Forschung und Innovation (2014-2018) PECITI sind verhältnismäßig kurz. Zwar wird der Wert internationaler Kooperation durchaus anerkannt, gleichzeitig wird jedoch betont, dass die Mittel effektiver und effizienter eingesetzt werden sollten (S. 38 f.). Mit Unterstützung der EU-Außenhilfe (AIDCO) hatte CONACYT 2014 einen Fonds zur Unterstützung internationaler Forschungs- und Technologiekooperation (Fondo de Cooperación Internacional en Ciencia y Tecnología del Conacyt, FONCICyT) aufgelegt. Das Gesamtvolumen belief sich über 4 Jahre auf 20 Millionen Euro (je 10 Millionen von der EU und von CONACYT). Der Fonds kam bisher in bilateralen und in multilateralen Programmen zum Einsatz, um die mexikanische Beteiligung zu finanzieren. Gemeinsame Förderbekanntmachungen wurden sowohl mit einzelnen Hochschulen (Harvard, Stanford) als auch mit Fördereinrichtungen einzelner Länder (z.B. DAAD, British Council, Israel Innovation Authority) durchgeführt (Überblick zu Ausschreibungen ab 2014, Überblick zu Resultaten). 

Im Bereich der Innovationsförderung kooperiert CONACYT seit kurzem mit der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF). Die NSF unterstützt mit Hilfe der Methode „I-Corps“ Forschende an mexikanischen Hochschulen und sonstigen Einrichtungen dabei, die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen unter Marktbedingungen vorzubereiten und auszutesten. CONACYT hat über eine öffentliche Ausschreibung die mexikanischen Trägereinrichtungen in Form sogenannter Binationaler Innovationsknotenpunkte (Nodos Binacionales de Innovación, NoBI) ausgewählt. Der führende mexikanische Träger für den „Binational NODO Health Innovation“ ist zum Beispiel die EGADE  Business  School am Tecnológico  de Monterrey.

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Internationale Präsenz

2017 wurde davon ausgegangen, dass 11,8 Millionen Mexikanerinnen und Mexikaner im Ausland leben und arbeiten, davon 97 Prozent in den USA. Zuständig ist das mexikanische Außenministerium, das 2003 das Institut für mexikanische Staatsangehörige im Ausland (Instituto por los mexicanos en el exterior, IME) gegründet hat. Um den im Ausland lebenden Kindern und Jugendlichen mexikanischer Herkunft eine gute Bildung und Kenntnisse der mexikanischen Kultur zu ermöglichen, legte IME das Binationale Programm für Migrantenbildung (Programa Binacional de Educación Migrante, PROBEM) auf.

Mexikanische Forschungs- und Fördereinrichtungen sind bisher nicht im Ausland präsent, jedoch ist das Land personell gut vertreten: Nach Schätzungen des IME gehören zu der mexikanischen Diaspora etwa 1 Mio. Hochqualifizierte. Seit 2005 hat das Institut ein Netzwerk für mexikanische Fachkräfte im Ausland aufgebaut (Red Global de Mexicanos Calificados, Red Global Mx)  Als „Netzwerk von Netzwerken“ hat Red Global Mx etwa 6.500 Mitglieder und ist auf vier Kontinenten präsent (Nordamerika, Lateinamerika, Asien/Ozeanien sowie Europa). Die einzelnen Ländernetze sind selbständig. Es werden vier Bereiche für Hochqualifizierte unterschieden, darunter auch Wissenschaft, Technologie, Forschung und Hochschulen. Die Mitglieder von Red Global Mx sollen zum einen als Botschafterinnen und Botschafter für ein gut ausgebildetes Mexiko in der Welt dienen und zum anderen über sogenannte regionale Knoten („nodos“) den Wissenstransfer nach Mexiko sicherstellen.

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