StartseiteLänderAmerikaUSAUS-Haushaltsjahr 2022: Präsident Biden schlägt deutliche Erhöhung des Forschungsbudgets vor

US-Haushaltsjahr 2022: Präsident Biden schlägt deutliche Erhöhung des Forschungsbudgets vor

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US-Präsident Joe Biden hat seinen ersten Haushaltsvorschlag vorgestellt. Dieser signalisiert deutliche Impulse zum Ausbau von Forschung und Entwicklung. Besondere Schwerpunkte sind die angewandte Forschung und öffentliche Gesundheit sowie die Bekämpfung von Klimawandel und rassistischer Ungerechtigkeit.

Bevor ein detaillierter Budgetantrag für das am 1. Oktober beginnende Fiskaljahr 2022 vorgelegt wird, hat US-Präsident Biden am 9. April einen Haushaltsvorschlag in Form einer 58 Seiten langen Prioritätenliste veröffentlicht. Im Gegensatz zum vorherigen Präsidenten Donald Trump, der während seiner Amtszeit gefordert hatte, die Mittel für Wissenschaft und Forschung zu kürzen, will Biden die Budgets von fast allen wichtigen wissenschaftlichen Bundesbehörden erhöhen, zum Großteil um über 20 %.

Der Vorschlag sieht vor, die Mittel der National Science Foundation (NSF) - zweitgrößte Wissenschaftsförderungsagentur der USA - um 20 % bzw. 1,7 Milliarden (Mrd.) US-Dollar (USD) auf 10,2 Mrd. USD aufzustocken. Davon würde ein nicht näher spezifizierter Betrag an ein neues Direktorat gehen, das aufkommende Technologien und Innovationen fördern soll, u. a. mit dem Ziel die Wettbewerbsfähigkeit der USA gegenüber großen Volkswirtschaften wie China, die zuletzt erheblich in Forschung und Entwicklung investiert haben, zu stärken.

In Anbetracht der andauernden COVID-19-Pandemie schlägt Biden eine massive Investition in das öffentliche Gesundheitssystem des Landes und einen großen Schub für die biomedizinische Forschung vor. Zur Unterstützung des öffentlichen Gesundheitssystems sollen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) im kommenden Fiskaljahr ein Budget in Höhe von 8,7 Mrd. USD erhalten, was mit 23 % die stärkste Erhöhung seit fast 20 Jahren bedeuten würde. Auch die finanziellen Mittel für die National Institutes of Health (NIH) sollen um über 21 % auf 51 Mrd. USD wachsen. Darin enthalten sind 6,5 Mrd. Dollar für eine neue Institution, die Advanced Research Projects Agency-Health (ARPA-H), die sich zunächst auf die Erforschung von Krebs und anderen Krankheiten wie Diabetes und Alzheimer konzentrieren soll.

Ein weiterer Ausgabenschwerpunkt umfasst den Bereich Klima und Energie. Im Haushaltsentwurf sind sowohl Erhöhungen für die Environmental Protection Agency (EPA) von über 21 % und die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) von über 25 % vorgesehen als auch für das Department of Energy (DOE) mit über 10 %. Im Energieministerium sollen die Mittel u. a. für eine Reihe von Innovationsprogrammen für saubere Energie eingesetzt werden, einschließlich 2 Mrd. USD für ein Infrastruktur- und Berufsausbildungsprogramm, um bis zum Jahr 2035 eine kohlenstoffreie Stromerzeugung in den USA zu erreichen. Eine Milliarde USD soll in die bereits bestehende Advanced Research Projects Agency-Energy (ARPA-E) und die neu einzurichtende Advanced Research Projects Agency-Climate (ARPA-C) fließen.

Der Plan sieht außerdem vor, die staatlichen und akademischen Forschungseinrichtungen um 40 Mrd. USD aufzustocken, wobei die Hälfte des Geldes an die mehr als 100 historisch schwarzen Colleges und Universitäten des Landes gehen soll.

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Quelle: Nature / Science Redaktion: von Anna März, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Strategie und Rahmenbedingungen

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Großaufnahme Kompass mit Flagge der USA an Flaggenmast

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