Verbundprojekt: Mikrofluid-basierte Detektion von Pathogenen und deren Antibiotika-Resistenzen in diabetischen Fuß-Geschwüren und anderen Anwendenungen - vom Demonstrator zum Prototyp; Teilvorhaben: Hardware-Design und Testung der integrierten LAMP-Amplifikation

Diabetische Fußgeschwüre(DFU) sind eine häufige Folge von Typ 2 Diabetes und somit von steigender Relevanz sowohl in Indien als auch in Deutschland. Da infizierte Geschwüre eine angemessene Behandlung mit Antibiotika benötigen ist die schnelle und präzise Bestimmung der polymikrobiellen Gemeinschaften in der Wundumgebung von kritischer Bedeutung für ein erfolgreiches Wundmanagement. Etablierte, labor-basierte Methoden benötigen für diese Analyse mindestens zwei Tage. Das MIDARDI Konsortium entwickelte ein mikrofluidisches Lab-on-Chip für die schnelle (< 1 Stunde) und akkurate Detektion verschiedener Typen von Bakterien, ihrer Virulenz-Faktoren und Antibiotika-Resistenz assoziierter Geneabschnitte, welche zur Dominanz bestimmter Spezies bei DFU-Fällen beitragen könnte. Das Detektionsmodul (Instrument) wird Kliniker in ihrem Entscheidungsprozess unterstützen um somit die Wundheilung bei DFU zu verbessern. Darüber hinaus soll ein besseres Verständnis der polymikrobiellen Gemeinschaften in Wunden generiert werden, welches die Entwicklung individualisierter Behandlungen ermöglicht. Ein zuvor entwickelter Demonstrator soll intensiv mit klinischen Proben validiert werden, um Daten zur Robustheit der Messergebnisse gegenüber verschiedener Einflussfaktoren wie Temperatur, Luftfeuchte, Reagenzien, Herstellungstoleranzen, usw. zu erhalten um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren. Das Gesamtsystem wird optimiert und hin zu einem Prototypensystem weiterentwickelt. Entwicklungsgegenstand werden u.a. die Lagerstabilität, Kosten und bekannte Schwachstellen. Das optimierte System wird einer erneuten Validierung unterzogen. Parallel wird die Marktgängigkeit des Systems untersucht, um die kommerzielle Verwertungsperspektive zu verbessern.