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Bevölkerung/Geographie

Ländername

Türkiye Cumhuriyeti

Republik Türkei

Türkei

Fläche

814.578 km²

Bevölkerungszahl

82.017.514 Einwohner (Schätzung, Stand: 2020)

Lebenserwartung

Frauen: 78,2 Jahre

Männer: 73,3 Jahre

(Schätzung 2020)

Altersstruktur

0-14 Jahre: 23,4 Prozent

15-65 Jahre: 68,2 Prozent

65 Jahre und älter: 8,4 Prozent

(Schätzung 2020)

Bevölkerungswachstum

0,45 Prozent

(Schätzung 2020)

Bevölkerungsgruppen

Türken 70-75%, Kurden 19%, andere Minderheiten 7-12%

(Schätzung 2016)

Sprachen

Türkisch. In weiten Teilen des Südostens und Ostens werden auch verschiedene kurdische Sprachen gesprochen.

Religionen

Seit osmanischer Zeit mehrheitlich Muslime mit wachsendem Anteil (heute ca. 99%), mehrheitlich Hanafiten (sunnitische, orthodoxe Ausrichtung des Islam), daneben ca. 15 Mio. Aleviten. Laizistisches Staatsverständnis, d.h. strikte Trennung zwischen Staat und Religion, jedoch staatliche Kontrolle der Religionsausübung durch das dem Staatspräsidenten unterstehende Präsidium für Religiöse Angelegenheiten. In türkischer Interpretation des Vertrags von Lausanne (1923) Minderheitenrechte nur für einige der nicht-muslimischen Minderheiten (Griechisch-Orthodoxe, Armenisch-Apostolische Kirche, Jüdische Gemeinschaft). Nach inoffiziellen Schätzungen ca. 60.000 armenische Christen, ca. 23.000 Juden, 15.000 Syrisch-Orthodoxe, 10.000 Baha’i, ca. 3.500-4.000 griechisch-orthodoxe Christen, ca. 2.000 Jeziden, je ca. 2.500 Protestanten verschiedener Denominationen und Angehörige der Römisch-katholischen Kirche.

Zeitzone

MEZ + 1 (UTC + 2)

März bis Oktober: MEZ + 2 (UTC + 3)

Währung

1 Türkische Lira TRY / 100 Kuruş

Stand vom 25.01.2019:

EUR 1 = TRY 5.9895

1 TRY = 0,1670 EUR

 

Aktueller Wechselkurs: auf der Website der Europäischen Zentralbank www.ecb.europa.eu/stats/exchange/

Vorwahl

+90

Quellen: Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, Turkish Statistical Institute (TÜIK), Europäische Zentralbank

 

Politik und Administration

Quelle: Auswärtiges Amt, CIA World-Factbook,  http://www.turkstat.gov.tr/UstMenu.do?metod=temelist, https://www.tccb.gov.tr/en/cabinet/

Ländername

Türkiye Cumhuriyeti

Republik Türkei

Hauptstadt

Ankara

Staatsform / Regierungsform

Republik/Präsidialsystem

Staatsoberhaupt

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan (Amtsantritt am 27.8.2014; ab 2014 Direktwahl; Wiederwahl am 24.06.2018)

Regierungschef

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan (seit 09.07.2018)

Außenminister/in

Mevlüt Çavuşoğlu (AKP, seit 24.11.2015)

Minister für Nationale Bildung

Ziya Selçuk

Minister für Industrie und Technologie

Mustafa Varank

Parlament

Türkische Große Nationalversammlung (Türkiye Büyük Millet Meclisi/TBMM): eine Kammer, 600 Sitze (aktuell 595 Abgeordnete), Legislaturperiode 5 Jahre, letzte Wahl am 24.06.2018, Parlamentspräsident: Binali Yıldırım (AKP)

Regierungsparteien

AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi / Partei für Fortschritt und Gerechtigkeit, Vors. Recep Tayyip Erdoğan ) 290 Sitze

Oppositionsparteien

  • CHP (Republikanische Volkspartei, Vors. Kemal Kılıçdaroğlu) 142 Sitze;
  • MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung, Vors. Devlet Bahçeli) 50 Sitze;
  • HDP (Demokratische Partei der Völker, Vors. Sezai Temeli und Pervin Buldan) 65 Sitze;
  • IYI Parti (Gute Partei, Vors. Meral Akşener) 40 Sitze;
  • SP (Partei der Glückseligkeit, Vors. Temel Karamollaoğlu) 2 Sitze;
  • TIP (Arbeiterpartei Türkei) 2 Sitze;
  • DP (Demokratische Partei, Vors. Gültekin Uysal) 1 Sitz;
  • BBP (Große Einheitspartei, Vors. Mustafa Destici) 1 Sitz;
  • 2 Unabhängige

Ergebnis der Wahlen vom 24.Juni 2018

Verwaltungsstruktur

Die Türkei ist in sieben Regionen untergliedert:

  1. Marmara
  2. Agäis
  3. Schwarzes Meer
  4. Inneranatolien
  5. Mittelmeer
  6. Ost-Anatolien
  7. Südost-Anatolien

Die Regionen sind wiederum in insgesamt 81 Provinzen unterteilt.

Nationalfeiertage

29. Oktober „Cumhuriyet Bayramı“, der Tag der Republik. An diesem Tag wird an die Ausrufung der Republik durch Atatürk am 29. Oktober 1923 erinnert.

   

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Staatsform und aktuelle politische Entwicklungen

Die Türkei ist gemäß ihrer Verfassung von 1982 eine demokratische, laizistische, soziale und rechtsstaatliche Republik. Diese Verfassung wurde mehrfach geändert, zuletzt mit Referendum vom 16. April 2017, mit dem der Übergang zu einem exekutiven Präsidialsystem beschlossen wurde. Die Reform, mit der das Amt des Ministerpräsidenten abgeschafft wurde, sieht weitreichende Kompetenzerweiterungen für den Staatspräsidenten vor. Sie trat mit Durchführung der gemeinsamen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Juni 2018 in Kraft.

Die türkische Verwaltung ist zentralistisch organisiert. Das Territorium ist in 81 Provinzen, diese wiederum sind in Landkreise unterteilt, an deren Spitze jeweils ein Gouverneur bzw. ein Landrat als Repräsentant der Zentralregierung in Ankara steht. Daneben gibt es auf der Ebene der Städte und Gemeinden lokale Verwaltungen, deren Leitung von der örtlichen Bevölkerung direkt und mit absoluter Stimmenmehrheit alle fünf Jahre gewählt wird. Mitglieder der Provinz- und Stadträte werden dagegen über Parteilisten mit relativer Mehrheit gewählt, sofern die Partei die Zehn-Prozent-Schwelle überschreitet. Städte und Gemeinden verfügen nur in relativ geringem Umfang über eigene Einnahmen und sind daher finanziell auf Zuwendungen der Zentralregierung angewiesen.

Die Türkei verbindet Elemente einer modernen, westlichen, demokratischen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft mit einem lebendigen und in der türkischen Gesellschaft tief verwurzelten Islam moderner Prägung sowie mit einem teilweise ausgeprägten Nationalismus. Sie ist von starken politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gegensätzen gekennzeichnet, die das politische System immer wieder auf eine Belastungsproben stellen. Das gemeinsame Erbe aus rund 700 Jahren osmanischer und 90 Jahren türkisch- republikanischer Geschichte ist eine starke Rolle des Staates, gegenüber der Rechte des Einzelnen häufig zurückstehen.

Das türkische Parlament, die Große Türkische Nationalversammlung, wird grundsätzlich zeitgleich mit dem Präsidenten für fünf Jahre gewählt (Mehrheitswahlrecht). Für den Einzug einer Partei ins Parlament gilt eine landesweite Zehn-Prozent-Hürde, die Parteien auch gemeinsam in Wahlbündnissen überwinden können.

Am 24. Juni 2018 fand die erste Wahl im Rahmen des neuen Präsidialsystems der Türkei statt, das dem Staatspräsidenten eine erhebliche Machtkonzentration zubilligt. Über 59 Mio Wähler waren zur Wahl des Staatspräsidenten und des Parlamentes aufgerufen, davon über 3 Mio im Ausland, beinahe 1,5 Millionen in Deutschland.

Die Präsidentschaftswahl entschied der bisherige Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan mit 52,59 Prozent der abgegebenen Stimmen für sich. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 86,7 Prozent einen neuen Rekordwert. Bei der Parlamentswahl verlor die AKP zwar ihre absolute Mehrheit (42,56 Prozent - 294 Sitze), kam aber zusammen mit ihrem rechtsnationalistischen Bündnispartner MHP auf 53,66 Prozent und eine Mehrheit der Mandate. (die MHP erhielt mit 11,10 Prozent - 49 Abgeordnetenmandate). Die MHP unterstützt die AKP im Parlament, ist jedoch personell nicht in der Regierung vertreten.

Das oppositionelle Wahlbündnis der Parteien CHP, IYI-Parti und SP kam auf 33,95 Prozent (CHP: 146 Mandate, IYI Parti 43 Mandate). Die pro-kurdische HDP konnte mit 11,7 Prozent die 10 Prozent-Hürde überspringen und verfügt im Parlament über 67 Mandate. Die Zusammensetzung des Parlaments hat sich seit der Wahl durch Ernennung von Abgeordneten zu Ministern (dies führt nach türkischem Recht zu Mandatsverlust), durch Parteiaus- und -übertritte sowie durch den Tod eines Abgeordneten verändert.

Quelle: Auswärtiges Amt

Wirtschaftsinformationen

Im Juli 2019 hat die Türkei einen Fünfjahresplan für den Zeitraum 2019-23 verkündet. Er beinhaltet zahlreiche Prognosen und Zieldaten für 2023 - das Jahr, in dem die Türkei ihr 100-jähriges Jubiläum begeht (siehe GTAI-Meldung).

Ausführliche Wirtschaftsdaten zur türkischen Wirtschaft finden Sie in der Reihe "Wirtschaftsdaten kompakt" von Germany Trade and Invest (GTAI). Diese wird zweimal jährlich im Mai und November aktualisiert. Folgende Indikatoren sind unter anderem enthalten: Einwohner, Bevölkerungsdichte, Währung, Wechselkurs, Bruttoinlandsprodukt, BIP je Einwohner, BIP-Wachstum, Inflationsrate, Durchschnittslohn, Arbeitslosigkeit, Haushaltssaldo, Außenhandel, wichtigste Ein- und Ausfuhrgüter, wichtigste Handelspartner, ausländische Direktinvestitionen, Länderbonität, Devisenreserven, Außenhandel mit der EU und Deutschland, wichtigste deutsche Ein- und Ausfuhrgüter. 

Quelle: Germany Trade and Invest (GTAI)

 

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