StartseiteLänderEuropaEuropa: Länder WestbalkanDie Europäische Vereinigung nationaler Metrologieinstitute startet ein neues Netzwerk zum Strahlenschutz

Die Europäische Vereinigung nationaler Metrologieinstitute startet ein neues Netzwerk zum Strahlenschutz

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das neu gegründete Europäische Metrologienetzwerk für Radio Protection hat sich zum Ziel gesetzt, der Metrologie des Strahlenschutzes eine starke Stimme in Europa zu geben, um zukünftig die technologische Entwicklung verantwortungsvoll begleiten und unterstützen zu können. Die Koordination liegt bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.

Weltweit sind mehr als 23 Millionen Menschen bei der Arbeit zeitweise ionisierender Strahlung ausgesetzt; die natürliche Strahlung ist allgegenwärtig und betrifft jeden. Und das Thema Strahlenschutz wird immer vielfältiger. Neueste Entwicklungen wie etwa gepulste Strahlung in medizinischen, industriellen oder technischen Anwendungen haben dazu geführt, dass immer häufiger Strahlungsfelder von wachsender Komplexität entstehen. Entsprechend anspruchsvoller wird auch die Metrologie, die genaue Messung dieser Strahlung, als Grundlage der Qualitätssicherung der eingesetzten Messgeräte zum Schutz von Mensch und Natur.

Um die Kompetenzen der Metrologen, der Strahlenschützer, der Industrie und der anderen Akteure auf diesem Gebiet zu bündeln und zu fördern, wurde ein Europäisches Metrologienetzwerk (EMN) für "Radiation Protection" ins Leben gerufen. Unter dem Dach von EURAMET findet sich hier die Expertise von aktuell 16 nationalen Metrologieinstituten, zwei nationalen Strahlenschutzinstituten und einer europäischen Strahlenschutzorganisation. Koordinatorin ist Annette Röttger von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB).

Das EMN für Radiation Protection fügt sich in die Reihe bestehender Metrologienetzwerke ein, die EURAMET, die Europäische Vereinigung nationaler Metrologieinstitute, in den letzten drei Jahren auf die Beine gestellt hat. Aktuell sind es neun Netzwerke, die auf ihrem jeweiligen Gebiet den europäischen und globalen Metrologiebedarf analysieren und koordiniert angehen wollen. Die jeweiligen Mitgliedsinstitute formulieren gemeinsame Strategien zu Forschung, Infrastruktur, Wissenstransfer und Dienstleistungen. Die Mitglieder verpflichten sich, einen Beitrag zum EMN zu leisten und dabei zu helfen, nachhaltige Strukturen zu schaffen, die von Anfang an strategisch geplant sind. Dabei streben die EMNs danach, eine zentrale Anlaufstelle in Europa zu werden. Das Ziel ist, eine langfristige Infrastruktur aufzubauen, in der aus Regulierung, Politik und Industrie der aktuelle Bedarf zu diesem Thema gesammelt wird. Das EMN unterstützt dabei die Koordinierung von Fachwissen, um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen.

Das EMN für Radiation Protection wurde am 16. September 2021 offiziell gegründet. Die ersten Mitglieder sind die PTB, NPL (Vereinigtes Königreich), Vinča (Serbien), IMBiH (Bosnien und Herzegowina) und IFIN-HH (Rumänien); das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist Partner. Als weitere Mitglieder sind Organisationen aus Frankreich, Tschechien, Italien, Polen, Kroatien, Portugal, Slowenien, Belgien, Schweden und Finnland vorgesehen. Eine Erweiterung der Mitgliederzahl ist ausdrücklich gewünscht.

Mit der zentralen Unterstützung von EURAMET bündelt das Netzwerk die Kompetenzen seiner Mitglieder und bietet ihren Dienstleistungen eine gemeinsame Plattform. Annette Röttger dazu:

„Das EMN für Radiation Protection wird außerdem durch das Internationale Büro für Maß und Gewicht (BIPM) und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) im herausragenden Maße unterstützt und erfreut sich über eine intensive Zusammenarbeit mit diesen global agierenden Organisationen“.

Quelle: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) via IDW Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Belgien Bosnien und Herzegowina Deutschland Finnland Frankreich Italien Kroatien Polen Portugal Rumänien Schweden Serbien Slowenien Tschechische Republik Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Netzwerke Physik. u. chem. Techn.

Weitere Informationen

Projektträger