Verbundprojekt: Aptamer-basierte Strategien zur Entwicklung neuartiger biotechnologischer Werkzeuge gegen Arboviren (ABSarbo) – Teilvorhaben: Plasmonischer, Aptamer-basierter Sensor zum Nachweis von Arboviren

Infektionen durch Arthropoden-übertragene Viren (Arboviren) stellen heutzutage ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem dar. In den letzten Jahren hat die Welt mehrere durch Arboviren verursachte Epidemien erlebt. Einige dieser Viren, wie Dengue, waren bereits seit langem bekannt, während andere erst kürzlich zu einer großen Gesundheitsbedrohung geworden sind, wie Chikungunya-, Zika- oder Mayaro-Viren. Tatsächlich verursachen über 100 Viren Infektionen und führen zu sogenannten arboviralen Erkrankungen beim Menschen, die jährlich weltweit mehr als 1 Million Todesfälle verursachen. Diese Viren, die von Menschen auf Arthropoden (z.B. Mücken, Zecken und Fliegen) übertragen werden, könnten möglicherweise von mehreren Vektoren auf Menschen übertragen werden und die nächste Hemisphären-weite Epidemie auslösen. Darüber hinaus bereiten die geografische Verbreitung und die Fülle von Übertragungsvektoren, die durch die daraus resultierenden Klimaveränderungen beeinflusst werden, den öffentlichen Gesundheitsorganisationen im Raum EU-LAC große Sorgen. Alle Szenarien weisen auf die Notwendigkeit hin, neue Strategien zu entwickeln, um das Auftreten einer möglichen neuen Pandemie zu antizipieren. Unter diesen sind zwei von größerer Bedeutung: i) einfach und schnell einzusetzende Arbovirus-Nachweisassays; und ii) therapeutischer/pharmakologischer Kandidaten in fortgeschrittenen präklinischen Stadien. Das Leibniz-IPHT nimmt im Konsortium eine wichtige Rolle zur Erforschung eines Aptamer-basierten Sensors unter Ausnutzung von plasmonischen Strukturen zur Verstärkung des Raman-Signals ein. Die Inhalte des Teilvorhabens umfassen die Konzeption und Herstellung von metallischen Nanostrukturen, deren Modifizierung mit Aptameren zur Anbindung von Arboviren bzw. deren Kompartimente sowie deren Raman-basierte Auslesung.